Absturz der türkischen Lira und Corona verschrecken Anleger
Die Anleger an Europas Börsen haben sich am Dienstag ob der hohen Corona-Infektionszahlen, neuer Lockdowns und anhaltender Ängste vor Inflation und damit drohenden Zinserhöhungen weiterhin unsicher gezeigt. Der Euro Stoxx 50 ist gefallen. Geschürt wurden die Zinsängste auch von der Nominierung von US-Notenbankchef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit. Er gilt als Verfechter einer etwas strafferen Geldpolitik, die Marktteilnehmer rechnen nun für 2022 mit drei US-Zinserhöhungen.
Für Aufsehen auf den Märkten sorgte auch der größte Kurssturz der türkischen Lira seit mehr als 20 Jahren. Auslöser der Panikverkäufe war Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, der die jüngsten Zinssenkungen der Notenbank verteidigte und gelobte, trotz Kritik seinen „wirtschaftlichen Unabhängigkeitskrieg“zu gewinnen. Daraufhin stiegen Dollar und Euro auf Rekordhochs. Ein AKP-Politiker riet den Bürgern, beim Essen zu sparen. Den Absturz der Lira könne nur eine NotZinserhöhung aufhalten, mahnten die Analysten der Bank Societe Generale. (APA, Reuters)