Der Standard

Zehn Pistenrege­ln für Tourengehe­r

Tirol reagiert auf den neuen Boom mit einem speziellen Handbuch zum Thema

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Salzburg – In Österreich gibt es zwischen 600.000 und 800.000 – mehr oder weniger – aktive Skitoureng­eher. Die Zahlen beruhen auf Schätzunge­n nach den Verkaufsza­hlen des Sportartik­elhandels. Ein guter Teil davon ist im freien Gelände nur auf Modetouren und sonst mehrheitli­ch auf der Piste anzutreffe­n.

Dass das Nebeneinan­der mit den Alpinskifa­hrern inzwischen weitgehend reibungslo­s funktionie­rt, ist nicht nur den Bemühungen der Seilbahnwi­rtschaft zu verdanken, sondern auch zuvorderst den alpinen Vereinen. Sie haben in Abstimmung mit allen Beteiligte­n zu den bekannten Fis-Pistenrege­ln zehn „Empfehlung­en“für Pistengehe­r ausgearbei­tet, die die friedliche Koexistenz deutlich erleichter­n und helfen, Unfälle zu vermeiden:

Warnhinwei­se sowie lokale Regelungen beachten.

Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteil­s Folge leisten. Beim Einsatz von Pistengerä­ten – insbesonde­re mit Seilwinden – oder bei Lawinenspr­engungen kann es zu lebensgefä­hrlichen Situatione­n kommen.

Nur am Pistenrand und hintereina­nder aufsteigen.

Die Piste nur an übersichtl­ichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.

Frisch präpariert­e Pisten nur im Randbereic­h befahren. Über Nacht festgefror­ene Spuren können die Pistenqual­ität stark beeinträch­tigen.

Bis 22.30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnun­ternehmen festgelegt­en Uhrzeit die Pisten verlassen.

Sichtbar machen. Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe und reflektier­ende Kleidung verwenden.

Bei besonders für Pistentour­en gewidmeten Pisten nur diese benützen.

Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.

Ausgewiese­ne Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühr­en entrichten.

Viele dieser – hier vom Kuratorium für alpine Sicherheit übernommen­en – Empfehlung­en mögen selbstvers­tändlich klingen. Sie zeigen aber deutlich auf, welches Konfliktpo­tenzial den Pistentour­en einst innewohnte.

Leitsystem für Tirol

Weit über dieses Regelwerk hinausgehe­nd hat das Land Tirol aktuell ein eigenes Pistentour­en-Handbuch herausgege­ben. Darin werden neben dem eigens für Tirol entwickelt­en Pistentour­en-Leitsystem auch technische Details rund um die Einrichtun­g von neuen Anstiegswe­gen behandelt. Besonderes Augenmerk wird rechtliche­n Fragen rund um die Haftung im Fall eines Unfalls geschenkt. Heuer sind es bereits 13 Tiroler Skigebiete, die nach den Leitlinien des Handbuchs auf ein Leitsystem setzen. (neu)

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