Mit „Rapid-Geist“ins Geisterspiel gegen West Ham
Europa League: Sturm im leeren Eindhoven
Wien/Eindhoven – Skifahrer machen Hangbefahrungen, Fußballern, zum Beispiel jenen von West Ham United, genügt mitunter eine Stadionbegehung. Der aktuell Vierte der englischen Premier League beließ es am Mittwochabend im Allianz Stadion bei einer Rasenbesichtigung, das hatte nichts mit mangelndem Respekt vor Rapid zu tun, das Abschlusstraining wurde in London absolviert. West Ham hat die Gruppe H der Europa League überstanden, Rapid natürlich nicht, die Hütteldorfer sind Letzte. Am Donnerstag steigt das erste Geisterspiel im vierten bundesweiten Lockdown (18.45 Uhr, Servus TV), die Partie wäre ausverkauft gewesen, Pech, extrem bitter. West-HamTrainer David Moyes dürfte einige Ersatzleute aufbieten, die erste Begegnung endete 2:0.
Rapids Interimscoach Steffen Hofmann kann auf Kapitän Maximilian Hofmann zurückgreifen, der war als K1-Person in Quarantäne, verpasste das 1:0 gegen Altach. Steffen Hofmann appellierte an den Rapid-Geist: „Wir müssen Mut an den Tag legen und werden das auch tun.“Sportchef Zoran Barisic sucht in aller Ruhe einen Trainer, Markus Schopp und Ferdinand Feldhofer sollen gute Karten auf die Nachfolge von Didi Kühbauer haben.
Krasser Außenseiter
In der Gruppe B gastiert Sturm Graz in Eindhoven (21 Uhr, ORF 1), daheim wurde 1:4 verloren. Die Steirer sind Letzte, ein Parallele zu Rapid. Es ist ebenfalls ein Geisterspiel, Corona überrollt auch die Niederlande. Laut Trainer Christian Ilzer „sind wir wieder krasse Außenseiter. Wir haben Lehrgeld bezahlt. Wir müssen zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben.“PSV-Trainer Roger Schmidt strich die Bedeutung der Partie hervor. „Der Druck ist immer da. Ein Sieg ist nötig. Es sind nur mehr zwei Spiele, da sind Fehler nicht mehr auszubügeln“, sagte der ehemalige Salzburg-Meistercoach.
Apropos Salzburg: Die Bullen haben sich am Dienstag in der Champions League nicht weiterentwickelt, die Leistung beim 0:1 in Lille war bescheiden, die Chance auf ein Weiterkommen ist trotzdem größer als jene von Rapid und Sturm.
Der LASK ist in der nicht unbedingt fesselnden Conference League bereits fix in der K.-o.-Phase, bei Maccabi Tel Aviv (21 Uhr) geht es im direkten Duell um Platz eins. (red)