Wie Nehammer sein Kabinett im Kanzleramt umbaut
Während sich Bernhard Bonelli nach dem ersten Rücktritt von Sebastian Kurz noch als Kabinettschef im Bundeskanzleramt halten konnte, baut der designierte Regierungschef Karl Nehammer das Kabinett nun um: Dass Bonelli jetzt gehen werde, erklärte Nehammer schon bei seiner Antrittspressekonferenz nach der Sitzung des ÖVP-Präsidiums. Ihm folgt sein bisheriger Vize Markus Gstöttner nach.
Gstöttner wechselte 2017 in die Politik und war zunächst wirtschaftspolitischer Berater von Kurz, ehe er Anfang 2020 stellvertretender Kabinettschef wurde. Im Herbst 2020 zog Gstöttner außerdem in den Wiener Gemeinderat ein. Er wurde seit längerem als ÖVP-Personalreserve auch für die erste Reihe gehandelt.
Die neue stellvertretende Kabinettschefin im Kanzleramt wird Vera Regensburger, derzeit noch politische Direktorin in der ÖVPParteizentrale.
Auch dort sind weitere Personalrochaden nach Kurz’ endgültigem Abschied aus der Politik nicht ausgeschlossen: Zwar meinte Nehammer am Freitag noch, dass Generalsekretär Axel Melchior bleibe, aber dem Vernehmen nach könnte auch hier ein Absprung bevorstehen.
Ein Vertrauter von Kurz wechselt unterdessen wohl vom türkisen Parlamentsklub ins Finanzministerium: Rupert Reif, vormals in Kurz’ Sprecherteam und dann auch im Klub an seiner Seite, ist als Pressesprecher des Neo-Finanzministers Magnus Brunner im Gespräch.
Offiziell ist das neue Sprecherteam Nehammers: Daniel Kosak wechselt vom Büro der Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger an den Ballhausplatz. Für Nehammer arbeitet nun auch Viktor Niedermayr, bisher Pressesprecher von Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler. Im Team ist auch Etienne Berchtold: Er wird wie bisher für internationale Fragen zuständig sein. Claudia Türtscher, die mit Alexander Schallenberg vom Außenministerium ins Kanzleramt gewechselt war, kehrt mit diesem auch dorthin zurück.