Insolvenzen durch Corona-Hilfen stark zurückgegangen
Arme Haushalte sollen für Inflation mit 150 Euro entschädigt werden
Wien – Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in Österreich heuer um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 gesunken, erhob der Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Ein Drittel der Betriebe, die es rückblickend möglicherweise gar nicht gebraucht hätten, habe vom Staat finanzielle Hilfen erhalten, sagt KSV-Chef Ricardo-José Vybiral.
Zwei Drittel der Unternehmer bewerten ihre Geschäftslage derzeit als gut oder sehr gut, erhob der KSV. Mehr als 60 Prozent erwarten heuer höhere Gewinne. Die Hälfte erzielte mehr Umsatz, 60 Prozent wollen investieren. Einer Umfrage des Gläubigerschützers Creditreform zufolge war die Ertragslage mittelständischer Betriebe im Herbst so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Die türkis-grüne Koalition hat am Mittwoch nicht nur die ökosoziale Steuerreform im Ministerrat abgesegnet, die niedrige und mittlere
Einkommen entlasten soll. Im ersten Quartal soll es für ärmere Haushalte eine Einmalzahlung von 150 Euro geben, um die Kosten durch die zuletzt stark gestiegene Inflation abzugelten. Empfänger sind etwa Arbeitslose, aber auch Pensionierte mit geringem Einkommen sowie Studienbeihilfebezieher.
Schlechte Prognose
Das Covid-Prognosekonsortium geht in seinen aktuellen Berechnungen davon aus, dass die Fallzahlen zwar weiter abnehmen, es sich aber nur um „die Ruhe vor dem Sturm handelt“. Aufgrund von Omikron erwarten die Experten ein starkes Ansteigen der Zahlen. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, fordert daher Verschärfungen. (red)