Erneuter Luftangriff auf Hafen von Latakia
Syrischen Angaben zufolge hat Israel zum zweiten Mal binnen eines Monats den Handelshafen attackiert
Damaskus / Tel Aviv – Es geschah bereits zum zweiten Mal binnen eines Monats: Der Hafen der Stadt Latakia im Nordwesten Syriens wurde Ziel eines Luftangriffs. Israel habe im Morgengrauen mit Raketen eine Lagerfläche für Schiffscontainer in dem Hafen angegriffen, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Dienstag unter Berufung auf militärische Kreise. Mindestens sechs Explosionen waren dem syrischen Fernsehen zufolge zu hören. Mehrere Container gerieten in Brand, Aufnahmen zeigten ein großes Feuer. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.
„Der israelische Angriff hat große materielle Schäden verursacht, und die Bewertung der Folgen ist noch nicht abgeschlossen“, teilte das syrische Verteidigungsministerium mit. Mehrere Wohnhäuser und Geschäfte sowie die Fassade eines Krankenhauses wurden beschädigt. Angaben über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht. Latakia ist der wichtigste Handelshafen Syriens.
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele in Syrien: Erst Anfang Dezember wurde dasselbe Gebiet in dem Hafen beschossen. Israel spricht von „iranischen Zielen in Syrien“, wo von Teheran unterstützte Kräfte, etwa die libanesische Hisbollah, zur Unterstützung von Machthaber Bashar al-Assad im Einsatz sind. Israel will verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren Einfluss in Syrien ausweiten.
Atomverhandlungen in Wien
Die Gespräche über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran von 2015 gingen indes in Wien weiter. Teheran zeigte sich am Dienstag zuversichtlich. „Wir glauben, dass, wenn andere Parteien die gerade begonnene Gesprächsrunde in gutem Glauben fortsetzen, eine gute Einigung für alle Parteien möglich ist“, sagte Außenministers Hossein Amirabdollahian vor der Presse. Beim Zeithorizont blieb er mit „bald“und „in naher Zukunft“allerdings vage. Am Dienstag sprach aber auch der russische Gesandte von „unbestreitbaren Fortschritten“. (dpa, maa)