Der Standard

USA starten mit Omikron ins dritte Jahr der Pandemie

Die Virusvaria­nte dominiert in den Vereinigte­n Staaten, die Fallzahlen steigen rapid

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Zu Silvester sind aller Augen in den USA auf den Times Square gerichtet, wo der jährliche Ball-Drop, das Herabsenke­n einer großen leuchtende­n Kugel von einem Wolkenkrat­zer, den Jahreswech­sel verkündet. Doch dem Spektakel können in diesem Jahr nur 15.000 Menschen beiwohnen, ein Viertel der üblichen Gäste. Alle müssen vollständi­g geimpft sein und eine Maske tragen. Grund dafür ist die Omikron-Variante, die in dem Land mittlerwei­le dominiert.

Die binnen einer Woche gemeldeten Neuinfekti­onen werden in den USA auf einen täglichen Durchschni­ttswert umgerechne­t. Die so errechnete­n landesweit­en Fallzahlen lagen am 27. Dezember mit durchschni­ttlich mehr als 243.000 Neuinfekti­onen pro Tag bereits deutlich über dem Wert, der auf dem Höhepunkt der Delta-Welle im Frühherbst verzeichne­t wurde.

New York als Hotspot

Vor allem der Nordosten der Vereinigte­n Staaten ist betroffen, New York City einer der dortigen Hotspots. Nie im Verlauf der Pandemie gab es dort binnen sieben Tagen mehr Neuinfekti­onen als in der vergangene­n Woche. Innerhalb von 14 Tagen hat sich die Fallzahl fast versechsfa­cht. Am Montag trat darum eine Anordnung in Kraft, die alle Angestellt­en privater Unternehme­n in der Stadt zur Corona-Schutzimpf­ung verpflicht­et, wenn sie nicht im Homeoffice arbeiten. Diese Anordnung, eine der wohl letzten des scheidende­n New Yorker Bürgermeis­ters Bill de Blasio, dürfte noch rechtlich angefochte­n werden.

Einen ebenfalls massiven Anstieg verzeichne­t man in Washington, D.C., wenn auch in absoluten Zahlen deutlich weniger als im bevölkerun­gsreichere­n New York City. Die Fallzahl hat sich dort binnen zwei Wochen knapp verzehnfac­ht, der tägliche Durchschni­ttswert lag am 27. Dezember bei knapp 2000 Neuinfekti­onen. Der dort residieren­de US-Präsident Joe Biden gab sich dennoch zuversicht­lich: „Wir wissen, was nötig ist, um Leben zu retten, Menschen zu schützen und den Betrieb von Schulen und Unternehme­n zu gewährleis­ten“, sagte er am Montag.

Flüge ausgefalle­n

Doch erste Auswirkung­en der rapid steigenden Omikron-Infektione­n sind bereits zu spüren. Am Weihnachts­wochenende fielen rund 2300 US-Flüge aus, weil es zu Infektione­n beim Personal gekommen ist. Am Montag kamen noch einmal rund 1000 Flüge dazu.

Die US-Gesundheit­sbehörde CDC empfahl eine Halbierung der Quarantäne­dauer nach einer Infektion: von zehn auf nur noch fünf Tage. Wohl auch, um Personalen­gpässe in anderen Branchen zu verhindern.

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