Der Standard

Sparsam leben ist das Ziel für 2022

Sorgsamer Umgang mit dem Geld ist für viele ein Vorsatz für das neue Jahr. Sparsamer leben, Schulden abbauen und mehr Transparen­z für die Ausgaben liegen laut einer Umfrage als Motiv vorn.

- Bettina Pfluger

Die klassische­n Neujahrsvo­rsätze sind oft: mehr Sport betreiben, gesünder essen oder mehr Bücher lesen. Über die Einhaltung dieser Vorsätze lässt sich dann wohl oft streiten. Bei den Vorsätzen vergessen wird meist die finanziell­e Situation. Wie soll es mit den Finanzen im neuen Jahr weitergehe­n?

JPMorgan Asset Management hat dazu 800 Männer und Frauen in Österreich befragt. Demnach wollen 37 Prozent der Befragten im neuen Jahr sparsamer leben. Diese Gruppe will ihren Konsum einschränk­en und sich öfter nach günstigere­n Vergleichs­angeboten umsehen – etwa bei Verträgen für Strom oder Mobilfunk.

Keine neuen Schulden

27 Prozent der Befragten haben sich vorgenomme­n, im kommenden Jahr ihre Schulden abzubezahl­en – oder zumindest keine neuen Schulden zu machen. Mit 20 Prozent will sich jeder fünfte Befragte im neuen Jahr mehr Transparen­z über seine Ausgaben verschaffe­n und denkt sogar an, ein Haushaltsb­uch zu führen. 28 Prozent der Befragten werden im kommenden Jahr nichts an ihrem Finanzverh­alten ändern, weil sie damit, wie es gerade läuft, zufrieden sind.

„Während einerseits auch im zweiten Jahr der Pandemie viele Branchen und Betriebe finanziell­e Auswirkung­en spüren, kam es anderersei­ts bei vielen Menschen zu zusätzlich­en Ersparniss­en“, sagt Markus Sevcik, Executive Director bei JPMorgan Asset Management in Wien. So manche Ausgabe für Urlaube oder diverse Freizeitev­ents konnte nicht getätigt werden. Das mag ein Grund dafür sein, dass neben der Sparsamkei­t auch die Zufriedenh­eit mit der finanziell­en Situation weit vorn liegt, interpreti­ert Sevcik die Ergebnisse.

Dass sich immer mehr Menschen in Österreich einen besseren Überblick über ihre Finanzen verschaffe­n wollen, sieht der Experte als positiv an. Das sei ein erster wichtiger Schritt hin zu einer Finanzplan­ung und damit zu finanziell­er Unabhängig­keit.

Knapp 800 Milliarden Euro haben die Österreich­er in Summe auf der hohen Kante liegen – wegen des Nullzinsum­felds nahezu unverzinst. Die steigende Inflation mindert die Kaufkraft, doch an Veranlagun­g denken nur wenige. Obwohl die Mittelzufl­üsse in Fonds zuletzt gestiegen sind, was darauf hindeutet, dass angefangen wird, zumindest ein wenig Geld umzuschich­ten, ist dieser Ansatz von Vorsicht geprägt. 29 Prozent – und damit fast jeder Dritte der von JPMorgan Asset Management Befragten – wollen Geld auf das Sparbuch legen.

Für jene, die Geld veranlagen, wird Nachhaltig­keit immer wichtiger. 17 Prozent wollen ihr Geld mit Investment­s nicht nur vermehren, sondern damit gleichzeit­ig etwas Gutes tun. Sevcik hofft, dass nachhaltig­es Investiere­n eine Motivation für Sparer sein kann, sie zum Anlegen zu motivieren.

 ?? ?? Sparen, Ausgaben reduzieren, Schulden abbauen und Angebote besser vergleiche­n – das sind die Geldvorsät­ze für das kommende Jahr.
Sparen, Ausgaben reduzieren, Schulden abbauen und Angebote besser vergleiche­n – das sind die Geldvorsät­ze für das kommende Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Austria