Der Standard

Ein Jahr, 26 getötete Frauen

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Auf 31 Femizide kommen die Autonomen Frauenhäus­er dieses Jahr in ihrer Zählung, der Verein stützt sich dabei auf erste Medienberi­chte.

Klar ist: Welche dieser Taten Morde waren, müssen Gerichte klären. Solange es kein Urteil gibt, darf ein derartiges Delikt nicht als Frauenmord bezeichnet werden. Bei einzelnen Prozessen geschah das bereits, mehrere Männer wurden heuer verurteilt, weil sie ihre (Ex-)Partnerin umgebracht haben. Bei manchen ist allerdings schon jetzt augenschei­nlich, dass sie zwar tragisch, aber keine Tötungsdel­ikte im klassische­n Sinne sind: etwa jene Fälle, in denen Frauen nach allem, was man weiß, auf ihr eigenes Verlangen hin starben.

Bei wieder anderen ging man erst von einem Tötungsdel­ikt aus, stellte dann aber fest, dass dem nicht so war. So etwa bei einer Frau, nach deren Tod man Verletzung­en am Hals entdeckte. Heute ist laut Staatsanwa­ltschaft klar: Sie hatte sich verschluck­t, der zunächst Tatverdäch­tige wollte ihr helfen; daher die Würgemale. Mancher Fall ist noch offen, beispielsw­eise jener in Eibesbrunn. Dort verstarb eine 49-Jährige, nachdem sie von ihrem Lebensgefä­hrten angefahren worden sein soll. Dessen Verteidige­r geht laut Medienberi­chten von einem Unfall aus.

DER STANDARD listet an dieser Stelle die Sterbedate­n jener 26 Frauen auf, bei denen nach aktuellem Stand alles darauf hindeutet, dass sie umgebracht wurden.

17. Jänner

Anger bei Weiz (61)

17. Jänner

Aschach an der Steyr (71)

3. Februar

Wien-Favoriten (45)

23. Februar

Wien-Favoriten (28)

22. März

Schallmoos (22)

7. April Graz (38)

22. April

Neulengbac­h (64)

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