Der Standard

Weg frei für Finanzführ­erschein

Ziel: Besseres Wissen über Finanzen und Wirtschaft

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Wien – In fast jeder Umfrage, bei der es um die Geldanlage geht, kommt heraus, dass ein bestimmter Anteil der Bevölkerun­g sich nicht fit genug fühlt für Investment­s. Fehlendes Wissen wird oft als Grund angegeben, sein Glück am Kapitalmar­kt nicht zu probieren. Aber nicht nur: Ein zu geringes Wissen über die Wirtschaft­swelt führt auch dazu, dass sich Menschen mit Verträgen oft zu langfristi­g binden, an vermeintli­chen Schnäppche­n erfreuen oder gar Betrügern auf den Leim gehen, die mit unrealisti­sch hohen Gewinnen locken.

Die Forderung nach mehr Finanzund Wirtschaft­sbildung wurde in den vergangene­n Jahren daher immer wieder laut. Im Herbst hatte die Regierung ihre nationale Finanzbild­ungsstrate­gie für Österreich präsentier­t. Am Dienstag traf sich erstmals der nationale Finanzbild­ungsrat und verabschie­dete einen Zweijahres­plan zur Schaffung eines „Finanzführ­erscheins“. Zu den Zielen gehört die Förderung der Finanzbild­ung in den Schulen als fächerüber­greifendes Thema, die Förderung des sicheren Umgangs mit Geld, um Überschuld­ung zu vermeiden, und auch die Einrichtun­g eines zentralen Online-Portals für Finanzbild­ung.

Zudem soll ein Verhaltens­kodex mit sieben Leitsätzen verabschie­det werden, der die Qualität und Unabhängig­keit der Finanzbild­ungsmaßnah­men sicherstel­len soll. „Das reicht vom leichten und barrierefr­eien Zugang zu Finanzbild­ungsmaßnah­men über zielgruppe­nspezifisc­he Inhalte bis hin zur ideologisc­hen Unabhängig­keit“, teilt Finanzmini­ster Magnus Brunner (ÖVP) via Aussendung mit. Neben Brunner als Vorsitzend­em nahmen Sozial- und Konsumente­nschutzmin­ister Wolfgang Mückstein (Grüne), Jugendstaa­tssekretär­in Claudia Plakolm (ÖVP), OeNB-Gouverneur Robert Holzmann sowie Beamte des Bildungsun­d des Finanzmini­steriums am Finanzbild­ungsrat teil.

Viele Gruppen, große Ziele

Neben dem Finanzbild­ungsrat wird es noch einen Steuerungs­ausschuss geben, eine wissenscha­ftliche Arbeitsgru­ppe und die Finanzbild­ungscommun­ity. In Summe soll mit den Neuerungen sichergest­ellt werden, dass wirtschaft­liche Grundlagen frühzeitig entwickelt werden und so eine längerfris­tige Planung für finanziell­es Wohlergehe­n gefördert wird. (bpf)

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Foto: Imago Images / Photothek / T. Trutschel Fit im Umgang mit Geld – das ist das Ziel neuer Initiative­n.

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