Medwedew hat Nerven, Tsitsipas hat Spaß
Tennisthron wackelt in Melbourne noch
Melbourne – Daniil Medwedew sah zumindest im Viertelfinale der Australian Open so gar nicht wie die baldige Nummer eins der Tennisweltrangliste aus. Der Russe, der mit einem Triumph in Melbourne den abwesenden Serben Novak Djokovic vom Thron holen könnte, bewies aber gegen den erst 21-jährigen Kanadier Felix Auger-Aliassime starke Nerven, wehrte einen Matchball ab und siegte innert 4:42 Stunden mit 6:7 (4), 3:6, 7:6 (2), 7:5 und 6:4. Auf den 25-jährigen US-Open-Sieger aus Russland, der zum zweiten Mal die Vorschlussrunde in Down Under schmückt, wartet nun bestens gelaunt Stefanos Tsitsipas. Der 23-jährige Grieche hielt sich mit dem um drei Jahre jüngeren Italiener Jannik Sinner nur 126 Minuten auf und siegte mit 6:3, 6:4, 6:2. „Das ist erst der Anfang“, sagte der Athener.
Auch noch im Titelrennen sind der 20-fache MajorSieger Rafael Nadal aus Spanien und der italienische Wimbledon-Finalist Matteo Berrettini, die das zweite Halbfinale am Freitag bestreiten.
Collins’ Comeback
Im Einzel der Frauen kam für die überraschend starke Estin Kaia Kanepi im Viertelfinale mit 6:4, 6:7 (2), 3:6 gegen Iga Swiatek das Aus. Die Polin strebt ihren zweiten Major-Erfolg nach jenem von 2020 in Paris an. Vor ihr baut sich Danielle Collins auf, die der Französin Alize Cornet beim 7:5, 6:1 kaum Chancen gab.
Vor nicht einmal einem Jahr war die US-Amerikanerin aus Florida bei einem WTA-Turnier in Melbourne mit Schmerzen im Unterleib zusammengebrochen. Nach vielen Arztbesuchen und einer Operation im vergangenen April gehören ihre extremen Regelschmerzen der Vergangenheit an. Die 28-Jährige spielt besser denn je – und steht in ihrem zweiten Major-Halbfinale seit jenem der Australian Open 2019. (sid, red)