Weniger Pakete aus China
Wegfall der Zollfreigrenze wirkt sich deutlich aus
Wien – Der Entfall der Freigrenze von 22 Euro für Onlinekäufe aus EU-Drittstaaten mit Juli des Vorjahres schlägt sich sowohl beim heimischen Zoll als auch bei den Einnahmen des Finanzministers nieder. Die Onlinebestellungen aus China sind vergangenes Jahr drastisch eingebrochen. Konkret brachte die Einfuhrumsatzsteuer ab ein Cent Warenwert einen Rückgang an China-Sendungen von 50 Prozent, teilte das für Zoll zuständige Finanzministerium mit. 2021 wurden 335 Millionen Euro aus der Einfuhrumsatzsteuer eingehoben, nach 299 Millionen im Jahr davor.
Zur Erinnerung: Wer seit dem Juli des Vorjahres bei Alibaba oder anderen Einkaufsplattformen aus Nicht-EU-Staaten Waren bestellt, bekommt höhere Kosten zu spüren – die sogenannte Einfuhrumsatzsteuer wurde ausgeweitet. Während Kundinnen und Kunden zuvor Sendungen bis zu einem Warenwert von 22 Euro abgabefrei etwa aus China oder den USA bestellen konnten, fallen nun bereits ab dem ersten Cent 20 Prozent Steuer an. Damit will man dem starken chinesischen Markt Einhalt gebieten und vor allem kleinen Bestellungen aus China den Garaus machen.
Auch die Pandemie beschäftigt den Zoll. Beim Wurmmittel Ivermectin – angepriesen als angebliches Covid-Heilmittel – explodierte die Anzahl an sichergestellten Tabletten seit September förmlich. Bei 845 Aufgriffen wurden insgesamt 36.700 Stück Ivermectin-Tabletten entdeckt.
Eine enorme Steigerung an Aufgriffen verzeichneten die Zöllner laut Aussendung zudem im Bereich der verbotenen Arzneiwaren mit 2,6 Millionen Stück. So wurden etwa im vergangenen Oktober 50 Kartons, die aus Dubai via Flugzeug nach Wien-Schwechat angeliefert wurden, beschlagnahmt: 2,16 Millionen Pseudoephedrin-Tabletten wurden dabei sichergestellt. Aus diesen hätten immerhin rund 233 Kilogramm Crystal Meth mit einem Straßenverkaufswert von etwa acht Millionen Euro hergestellt werden sollen. (rebu)