Gewinnplus bei Deutscher Bank
Geldhaus erzielt 2021 bestes Ergebnis seit zehn Jahren
Frankfurt – Dividende, Aktienkurs, Gewinn – die Aktionäre der Deutschen Bank können sich nach einer langen Durststrecke wieder freuen. Das einst von Verlusten in Serie geplagte Geldhaus erzielte 2021 den zweiten Jahresgewinn in Folge und stellte erstmals seit drei Jahren eine Dividende in Aussicht. „Unser Milliardengewinn ist auch deshalb so erfreulich, weil alle Geschäftsbereiche ihren Beitrag dazu geleistet haben“, erklärte Konzernchef Christian Sewing am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz 2021.
Deutschlands größtes Geldhaus schloss trotz hoher Kosten für den Konzernumbau das zweite Jahr in Folge mit einem Nettogewinn ab. Unter dem Strich verdiente die Bank 1,94 Milliarden Euro nach 113 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das übertraf die Analystenerwartungen deutlich. Die Bank habe 2021 ihr bestes Ergebnis seit zehn Jahren erreicht, erklärte Sewing.
Für Unterstützung sorgte 2021 auch, dass die Corona-Pandemie die Geschäfte weniger stark beeinträchtigte. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft schrumpfte um 71 Prozent auf 515 Millionen Euro. Zudem seien die Fortschritte beim Konzernumbau eine gute Basis, um 2022 das Renditeziel von acht Prozent zu erreichen. „Und der Auftakt ins erste Quartal verstärkt meine Zuversicht“, sagte Sewing.
Auch die Aktionäre sollen wieder etwas von dem Kuchen abbekommen: Erstmals sei 2018 erhalten sie wieder eine Dividende. Sewing stellte ihnen 20 Cent je Aktie für 2021 in Aussicht. Vor drei Jahren waren es elf Cent gewesen. Die Bank will zudem im ersten Halbjahr 2022 eigene Aktien für 300 Millionen Euro zurückkaufen. Man sei entschlossen, die Ausschüttung an die Eigentümer in den kommenden Jahren zu steigern, sagte Sewing.
Der 51-jährige Bankenchef hatte im Sommer 2019 eine umfassende Neuaufstellung des Instituts eingeleitet. Ganze Abteilungen wurden geschlossen, riskante Teile des Investmentbankings abgestoßen und harte Sparschritte eingeleitet. Weltweit sollen im Rahmen des Umbaus rund 18.000 Arbeitsplätze wegfallen. Beim Abbau von Altbeständen sei man schneller vorangekommen als erwartet, sagte Sewing. „Die erwarteten Kosten der Transformation haben wir nun fast vollständig hinter uns gelassen – 97 Prozent der geplanten Belastungen haben wir verdaut.“(Reuters)