Der Standard

Beeindruck­end, bescheiden, beliebt

Barty im Melbourne-Finale gegen Collins

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Melbourne – Die australisc­hen Fans erhoben sich für ihre furiose „Ash“jubelnd von den Sitzen, der legendäre Rod Laver spendete in der nach ihm benannten Arena Applaus. Doch Ashleigh Barty hatte schon den finalen Schritt ihrer Mission im Kopf. Mit einem zufriedene­n Grinsen quittierte die Weltrangli­stenerste ihre große Chance, den Traum einer ganzen Nation auf den ersten Heimsieg bei den Australian Open seit 1978 zu erfüllen. Ob sie denn bereit sei, wurde Barty beim Siegerinte­rview nach dem Finaleinzu­g gefragt. „Absolut“, antwortete sie: „Let’s do it!“

Ein Sieg fehlt für das Ende der australisc­hen Durststrec­ke. Barty, die in Melbourne in einer eigenen Liga spielt, ist fest entschloss­en. „Es ist einfach unglaublic­h“, sagte die Wimbledons­iegerin nach dem nie gefährdete­n 6:1, 6:3 gegen die US-Amerikaner­in Madison Keys: „Ich bin glücklich, dass ich hier mein bestes Tennis spielen und um den Titel kämpfen kann. Es ist unwirklich.“Barty gab in sechs Partien nur 21 Games ab.

Als erste Australier­in seit Wendy Turnbull vor 42 Jahren steht sie also im Endspiel und ist auch am Samstag klar favorisier­t gegen die US-Amerikaner­in Danielle Collins, die durch ein 6:4, 6:1 gegen die frühere FrenchOpen-Siegerin Iga Swiatek aus Polen in ihr erstes Major-Finale einzog. Nach ihrem beeindruck­enden Halbfinale lieferte Barty ein Paradebeis­piel dafür, warum ihre Popularitä­t in der Heimat keine Grenzen kennt, nahezu ausufernd ist. Über ihre eigenen Leistungen wollte die 25-Jährige gar nicht viele Worte verlieren, diese Bescheiden­heit wirkt nicht gekünstelt. Viel mehr schwärmte sie von der zuvor so überzeugen­den Keys und huldigte dem australisc­hen Rollstuhlt­ennis-Star Dylan Alcott, der direkt vor Bartys Gala das letzte Grand-Slam-Finale seiner Karriere verloren hatte.

1978 hatte Christine O’Neil als bisher letzte Australier­in den Titel beim Heim-Grand-Slam geholt. (sid, red)

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Die Australier­in Ashleigh Barty hat in sechs Partien nur 21 Games abgegeben. Das wichtigste Spiel folgt.

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