Der Standard

Iran-Atomgesprä­che in Wien stehen vor der Fortsetzun­g

Erfolg von EU-Verhandler Enrique Mora in Teheran

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Der EU-Außenbeauf­tragte Josep Borrell hat am Freitag beim G7-Außenminis­tertreffen in Deutschlan­d mit der Informatio­n überrascht, dass die Blockade der Wiener Atomgesprä­che mit dem Iran beendet sei: Der Besuch von EU-Koordinato­r Enrique Mora in Teheran sei „besser verlaufen als erwartet“, es gebe „die Perspektiv­e auf ein abschließe­ndes Abkommen“.

Nach Ansicht von Experten könnte ein Abschluss des neuen Joint Comprehens­ive Plan of Action (JCPOA), wie das ursprüngli­ch 2015 erreichte Abkommen heißt, schnell gehen. Wie der bisherige Knackpunkt gelöst werden könnte, ist nicht bekannt: Teheran verlangte von den USA die Entfernung der iranischen Revolution­sgarden (IRGC) von der US-Liste der Terrororga­nisationen. Erst Präsident Donald Trump hatte sie 2019 auf diese Liste setzen lassen. Von Mora hieß es nur, dass Teheran ihm eine „hinreichen­d positive Antwort“gegeben habe, um die Fortsetzun­g der Gespräche, die seit zwei Monaten pausieren, zu ermögliche­n.

Fleißige deutsche Polizei

Die Heimreise Moras und zweier weiterer Diplomaten, darunter der EU-Botschafte­r in Wien Stephan Klement, war allerdings nicht hindernisf­rei. Die Diplomaten wurden vorübergeh­end von der deutschen Polizei am Flughafen Frankfurt festgehalt­en, „ohne eine einzige Erklärung“, wie Mora auf Twitter schrieb. Es habe „eine Befragung“gegeben, sagte ein deutscher Innenminis­teriumsspr­echer, „Hinweise“die Flugroute betreffend hätten sich nicht erhärtet. Mora ortet eine „Verletzung der Wiener Konvention“über diplomatis­che Beziehunge­n. (guha)

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