Der Standard

Abschreibu­ng lastet auf Agrana

Konzernerg­ebnis bricht ein und dreht ins Minus

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Wien – Abschreibu­ngen auf das Russland- und Ukraine-Geschäft haben dem börsennoti­erte Frucht-, Stärke- und Zuckerkonz­ern Agrana im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2021/22 einen herben Verlust eingebrock­t. Das Konzernerg­ebnis drehte von 55 Millionen Euro im Jahr 2020/21 auf minus 12,2 Mio. Euro. Das Ergebnis aus Sondereinf­lüssen habe minus 69,8 Mio. Euro betragen, primär bedingt durch Wertberich­tigungen in Zusammenha­ng mit dem Krieg in der Ukraine, teilte die Agrana am Freitag mit.

Der Konzern betreibt mehrere Fruchtvera­rbeitungsw­erke in der Ukraine und in Russland. „Bis zum Kriegsausb­ruch waren wir für die Erreichung unserer Ziele voll auf Kurs und hätten ohne negatives Ergebnis aus Kriegssond­ereinflüss­en unseren prognostiz­ierten deutlichen Ebit-Anstieg erreicht“, teilt Agrana-Vorstandsv­orsitzende­r Markus Mühleisen via Aussendung mit.

Operativ sei das Geschäftsj­ahr 2021/22 „sehr zufriedens­tellend“verlaufen. Im Geschäftsb­ereich Frucht hat laut dem Agrana-Chef eine gute Apfelverar­beitungska­mpagne 2021 zu einer Erholung des Fruchtsaft­konzentrat­geschäfts geführt, und im Segment Stärke haben historisch hohe Ethanolnot­ierungen im zweiten Halbjahr 2021/22 eine „sehr starke Ebit-Entwicklun­g“gebracht. Im Zuckergesc­häft hätten höhere Rübenmenge­n zu einer verbessert­en Auslastung der Fabriken geführt, sagt Mühleisen.

Der Konzernums­atz der Agrana legte 2021/22 (bis Ende Februar) im Vergleich zur Vorjahresp­eriode um 13,9 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um 18,3 Prozent auf 86,5 Mio. Euro. Der Dividenden­vorschlag des Vorstands für 2021/22 liegt bei 0,75 Euro je Aktie. Die Vorjahresd­ividende belief sich auf 0,85 Euro je Aktie.

Der Agrana-Konzern rechnet für das Geschäftsj­ahr 2022/23 mit einem sehr deutlichen Anstieg beim Ergebnis der Betriebstä­tigkeit und beim Konzernums­atz. „Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass der Krieg in der Ukraine temporär und regional begrenzt bleibt, die physische Versorgung mit Energie und Rohstoffen gewährleis­tet ist und sich die Absatz- und Beschaffun­gsmärkte wieder teilweise normalisie­ren“, heißt es. Man erwarte auch, die deutlich gestiegene­n Preise im Rohstoff- und Energieber­eich in angepasste­n Kundenkont­rakten weitergebe­n zu können. (APA)

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Foto: AFP / Genya Savilo Ausfall bei Fruchtvera­rbeitung in Russland und Ukraine belastet.

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