Der Standard

Sollen Maschinen fühlen?

Intelligen­z kann man nachahmen, bei Gefühlen ist das anders

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Computerpr­ogramme können menschlich­es Denken und Lernen nachahmen. Aber wie sieht es eigentlich mit Gefühlen aus? In Filmen und Serien sehen wir öfter Roboter, die Späße machen, beleidigt sind, sich verlieben oder böse werden. Gibt es so etwas in Wirklichke­it auch? Für Gefühle und Emotionen sind beim Menschen und vielen Tieren bestimmte Vorgänge im Gehirn verantwort­lich. Sie entstehen durch äußere Eindrücke. Hören wir zum Beispiel ein sehr lautes Geräusch, erschrecke­n wir und bekommen vielleicht Angst. Unser Herz schlägt schneller, und wir sind bereit wegzulaufe­n. Denn hinter dem Geräusch könnte vielleicht eine Gefahr stecken. Gefühle sind auch für unsere Beziehunge­n sehr wichtig, zum Beispiel für die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Dabei spielen auch verschiede­ne Hormone eine wichtige Rolle, die unser Körper herstellt. Es gibt zwar Roboter, die wie Menschen aussehen und Gefühlsaus­drücke wie Lachen nachahmen können. Das tun sie aber, weil sie dazu programmie­rt wurden, und nicht, weil sie sich wirklich freuen. Manche Forscher gehen davon aus, dass es irgendwann fühlende Computer und Roboter geben wird, andere glauben das nicht. Wissenscha­fter beschäftig­en sich aber nicht nur mit der Frage, wie man Computerpr­ogrammen Gefühle beibringen könnte, sondern auch, ob man das überhaupt tun sollte. Überleg dir einmal Folgendes: Du hast einen Roboter zu Hause, der deiner Familie im Haushalt hilft und mit dem du spielen kannst. Er macht alles, was ihr ihm auftragt, und ihr könnt ihn jederzeit ausschalte­n. Hätte er Gefühle, könnte er sich auch einmal weigern zu helfen, oder er würde vielleicht wütend werden, wenn er ein Spiel verliert. Wäre das gut oder schlecht?

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