Der Standard

Fahren oder fahren lassen

- Gregor Auenhammer

Meine Rückkehr nach Modena stellte einen Versuch dar, mir selbst und anderen zu beweisen, dass in den zwanzig Jahren, die ich bei Alfa Romeo gewesen war, nicht alles, was ich an Ansehen erworben hatte, aus zweiter Hand und durch die Bemühungen anderer zustande gekommen war. Es war an der Zeit für mich herauszufi­nden, wie weit ich es durch eigene Anstrengun­g bringen konnte.“Dieses Statement voll Understate­ment stammt von niemand Geringerem als von Enzo Ferrari. Wie weit und wohin die besagte persönlich­e Bemühung führte, steht heute außer Zweifel. Und den Bekannthei­tsgrad seines Namens brauchen wir wohl nicht zu diskutiere­n. Kaum eine Marke, kaum ein Name (über die Branche hinaus) besitzt mehr Strahlkraf­t. Schon in den 1930er-Jahren war der 1898 Geborene als führender Kopf hinter dem werksunter­stützten Rennteam von Alfa Romeo bekannt – der Scuderia Ferrari: als Fahrer, Konstrukte­ur und Rennchef. Dennis Adler, einer der renommiert­esten Motorsport­journalist­en, widmet sich anlässlich des 75. Geburtstag­s der Maraneller Marke. Sein Buch erzählt von Leidenscha­ft und Emotionen, von Höhen und Tiefen, von technische­n Finessen und politische­n Verknüpfun­gen, von Stars und Sternchen. Seit 1947 existiert die Marke Ferrari und prägte die Rennstreck­en der Formel 1 genauso wie normale Straßen rund um den Globus. Interessan­t sind die Einblicke, die Luigi Chinetti jr. in die frühen Strategien zwischen Enzo Ferrari und seinem Vater sowie Finanziers und anderen Enthusiast­en gewährt. Adlers Werk beschreibt, opulent illustrier­t, die Geschichte sämtlicher Modelle, ihre Finessen, Details, die Schwächen und Stärken – und ihre Siege. Forza Ferraristi!

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Dennis Adler, „Ferrari. Leidenscha­ft, Emotionen seit 1947“. € 50,– / 312 Seiten. Motorbuch-Verlag 2022

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