Geburten in Pornoästhetik
Popstar Madonna und Digitalkünstler Beeple versteigerten drei Videos als NFTs
Metaverse – Wow! So einen Anblick bekommt man nicht oft zu Gesicht. Okay, eigentlich nie. Da wächst ein Laubbaum aus der Vagina einer Frau, die mit langen blonden Haaren und breit gespreizten Beinen auf einem Labortisch liegt. In den anderen beiden Versionen kommen Schmetterlinge oder roboterhafte Tausendfüßler aus dem explizit gezeigten Geschlechtsteil. Obwohl man es nicht erkennt, gehört dieses nicht irgendeiner Frau, sondern dem Popstar Madonna. Wie bitte?
Für das Projekt Mother of Creation ließ die US-Sängerin ihren Körper 3D-scannen und als (offensichtlich verjüngten) Barbie-Avatar in Szene setzen. Gemeinsam mit Digitalkünstler Beeple – bekannt für seine 2021 um 70 Millionen Dollar versteigerte Collage – entstanden so drei Videoarbeiten, die von Mittwoch bis Freitagnacht als NFTs (Non-Fungible Tokens) auf der Plattform Superrare zur Auktion standen. Gestartet bei etwa einem Dollar (0,00035774 Ethereum) pro Video, lagen die Preise
bei Redaktionsschluss bei rund 31.000 bis 35.000 Dollar (15 bis 16,7 Ethereum).
Die einminütigen Videos zeigen Geburtsszenen in Industriesettings oder paradiesische Naturwelten. Die stark geschminkte Protagonistin steht mit prallen Brüsten und starrem Blick in allen drei Filmen im Zentrum, fokussiert wird durch starke Nahaufnahme immer ihre Vagina. Obwohl die Ästhetik eher an einen Avatarporno in Slowmotion als an eine Geburt erinnert, sieht man überraschend auch etwas Blut.
Auf der Website erklärt die Sängerin, dass sie mit dem Projekt das Konzept der Schöpfung untersuchen wollte. „Nicht nur im Sinne eines Kindes, das die Welt durch die Vagina einer Frau betritt, sondern auch wie ein Künstler, der Kreativität erschafft.“Die Erlöse ihres sogenannten NFT-Triptychons wollen Madonna und Beeple dafür nützen, Mütter und Kinder in Not zu unterstützen. Der Erlös der Aktion wird an NGOs in der Ukraine oder im Kongo gespendet. (kr)
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