Soziale Distanz aufgrund von Corona belastet Studierende
Online-Formate werden in ÖH-Studie positiv bewertet
Seit mehr als zwei Jahren hat die Pandemie Österreich im Griff. Besonders von den damit einhergehenden Maßnahmen betroffen waren Studierende. Seit zwei Jahren wechselten sie vom DistanceLearning, in hybride Formate, in Präsenz und zurück. „So wie es die vergangenen Monate ausgesehen hat, hat sich niemand das Studieren vorgestellt“, sagt die Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerinnenschaft Sara Velić (VSStÖ). In der Pandemie habe die Politik auf die Studierenden vergessen, lautet die Kritik der ÖH-Chefin: „Studierende fühlen sich im Stich gelassen.“Wie es um die Lage der Studis steht, wollte man mit der „größten ÖH-Befragung seit der Jahrtausendwende“herausfinden, sagte Velić. Dafür wurden 28.101 Studierende mittels Online-Interviews zwischen Februar und Mitte März vom Institut für empirische Sozialforschung (Ifes) befragt. Am Dienstag wurden die Ergebnisse präsentiert.
Gefragt nach der finanziellen Unterstützung im Studium, gaben nur 27 Prozent an, damit sehr zufrieden oder zufrieden zu sein. 31 Prozent hingegen sind gar nicht zufrieden oder eher nicht zufrieden. Auch zeigt sich: Je weniger Studierende neben ihrem Studium arbeiten, desto gelassener sehen sie die finanzielle Unterstützung. Kein großes Thema sind übrigens Studiengebühren: Mehr als die Hälfte aller Befragen (65 Prozent) gibt an, sich durch sie gar nicht oder „eher nicht“belastet zu fühlen.
Gemischte Gefühle
Und die Lehren, die aus Corona gezogen werden? Der Digitalisierungspush kommt gut an: 71 Prozent der Studierenden gaben sich zufrieden mit den Online-Vorlesungen, 59 Prozent bewerten das Format auch für Seminare positiv – und 66 Prozent sogar für Prüfungen. Besonders bei der Vereinbarkeit des Studiums mit dem Job oder der Betreuungspflicht hilft die digitale Lehre.
Aber nicht nur Gutes hat die Corona-Pandemie mit sich gebracht. Gerade die soziale Distanz schlägt sich bei 68 Prozent in der Belastung nieder. 62 Prozent geben sogar an, dass Corona die mentale Gesundheit negativ beeinflusst hat.