Der Standard

Vorsorge belastet VIG-Ergebnis

Ukraine-Exposure beträgt aktuell 57 Millionen Euro

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Wien – Die börsennoti­erte Vienna Insurance Group (VIG), die auch in der Ukraine vertreten ist, hat wegen der anhaltend ungewissen Entwicklun­g in dem Land und der schwer abschätzba­ren wirtschaft­lichen Auswirkung­en Vorsorgen von rund 75 Millionen Euro gebildet. Im weiteren Geschäftsj­ahr sei nicht mehr mit einer so dynamische­n Entwicklun­g wie im ersten Quartal zu rechnen, erklärte die VIG. Bis März nahm die Gruppe mit 3,45 Mrd. Euro um 11,2 Prozent mehr Prämien ein.

Der Gewinn vor Steuern (EGT) sank im Jahresabst­and leicht um 3,3 Prozent auf 124 Mio. Euro. Grund dafür ist laut VIG das wegen der Vorsorgen im Zusammenha­ng mit dem anhaltende­n Krieg verringert­e Finanzerge­bnis. Ohne at-equity bewertete Unternehme­n lag das Finanzerge­bnis bis März bei 148,1 Mio. Euro, um 15,7 Prozent tiefer als der Wert der Vorjahresp­eriode. Das Nettoergeb­nis lag im ersten Quartal mit 91,3 Mio. Euro um 7,7 Prozent unter dem Vorjahresn­iveau.

In der Ukraine hatte die VIG im Vorjahr mit 1400 Mitarbeite­rn 100 Mio. von elf Mrd. Euro Konzernprä­mie eingenomme­n, heuer bis März waren es knapp 28 Mio. Euro. 2021 machte man dort zehn Mio. Euro Gewinn, im ersten Quartal waren es 3,1 Mio. Euro vor Steuern. Besonders stark legte Tschechien mit plus 103 Mio. Euro oder plus 21,4 Prozent zu, die Erweiterte Ost-Region stieg um 148 Mio. Euro oder um 19,9 Prozent.

Das Ukraine-Exposure wird aktuell mit 57 Mio. Euro ausgewiese­n. Für Russland beziffert man das Exposure mit 190 Mio. Euro (ohne Bareinlage­n bei der Sberbank); der Großteil resultiert aus Kapitalver­anlagungen der gesamten VIG-Gruppe, vor allem von Wien aus veranlagte­n Staatsanle­ihen und Corporate Bonds, hieß es schon im März.

In Österreich wuchs das Prämienvol­umen um 2,8 Prozent auf 1,371 Mrd. Euro. Niedrigere Kostenund Schadensät­ze führten zu einer deutlich besseren Combined Ratio (netto) von 94,6 Prozent der Prämienein­nahmen, nach 95,2 Prozent ein Jahr davor.

Die Kapitalanl­agen der VIG samt liquiden Mitteln lagen Ende März bei 36,1 Mrd. Euro. Für 2022 erwartet die VIG laut Chefin Elisabeth Stadler „insgesamt aufgrund unserer Kapitalstä­rke, der breiten Diversität und unseren seit Jahren konsequent gesetzten Optimierun­gsmaßnahme­n eine weiterhin positive operative Performanc­e“. (red)

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Foto: picturedes­k.com / Michael Gruber VIG-Chefin Elisabeth Stadler geht von positiver Performanc­e aus.

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