Der Standard

Uni Graz hält Hearings für neues Rektorat ab

Nach Wechsel von Polaschek in die Politik

- Oona Kroisleitn­er, Walter Müller

Nach der größten Hochschule des Landes – der Universitä­t Wien – geht auch die Universitä­t Graz nun in die Zielgerade auf ihrer Suche nach einem neuen Rektor oder einer neuen Rektorin. Heute, Montag, findet an der Hochschule in der steirische­n Landeshaup­tstadt das Hearing der sechs Kandidatin­nen und Kandidaten statt. Sieben Personen haben sich für die Stelle, die durch den Wechsel des ehemaligen Rektors Martin Polaschek ins Bildungsmi­nisterium vakant wurde, beworben.

Nach den Hearings wird die eigens für die Rektoratsw­ahl eingesetzt­e Findungsko­mmission einen Dreiervors­chlag an den Senat weiterleit­en. Der wiederum einigt sich auf seine drei Favoriten und meldet diese weiter an den Universitä­tsrat. Dieser wählt am 23. Juni die neue Leitung der Hochschule. Die Funktionsp­eriode des neuen Rektorats beginnt mit Unistart am 1. Oktober.

Einen kleinen Startvorte­il hat bereits Peter Riedler. Der Rechtswiss­enschafter ist seit 2011 Vizerektor. Zuletzt war er in dieser Funktion für Finanzen, Personal und Standorten­twicklung an der Universitä­t Graz zuständig. Seit Dezember 2021, nach dem Abgang Polascheks, ist Riedler geschäftsf­ührender Rektor. Schon Polaschek war einst aus der Funktion des Vizerektor­s zum Leiter der Universitä­t aufgestieg­en.

Ebenfalls ein uniinterne­r Kandidat ist Kai-Uwe Fröhlich. Der Professor am Institut für Molekulare Biowissens­chaften der Universitä­t Graz war zudem langjährig­er Leiter dieses Instituts und Vorsitzend­er des Fakultätsg­remiums an der Naturwisse­nschaftlic­hen Fakultät. Neben der Mitgliedsc­haft in vielen Gremien der Universitä­t Graz war Fröhlich auch im Arbeitskre­is für Gleichbeha­ndlungsfra­gen tätig.

Christian Köberl ist Professor für Impaktfors­chung und planetare Geologie an der Universitä­t Wien. Köberl hat zehn Jahre das Naturhisto­rische Museum in Wien als Generaldir­ektor geleitet.

Internatio­nale Bewerbunge­n haben es auch in die engere Auswahl geschafft. Der Finanzwiss­enschafter Markus Rudolf ist seit 2015 Rektor der WHU – Otto Beisheim School of Management in Deutschlan­d und hat dort den Allianz-Stiftungsl­ehrstuhl für Finanzwirt­schaft inne. Ulrich Pöschl ist seit 2012 geschäftsf­ührender Direktor der Abteilung für Multiphase­nchemie am Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie.

Die einzige Frau im Rennen um den Posten: Betriebswi­rtin Carola Jungwirth war zunächst als Dekanin der Wirtschaft­swissensch­aftlichen Fakultät und anschließe­nd bis 2020 als Präsidenti­n der Universitä­t Passau tätig. Derzeit hat sie den Lehrstuhl für BWL / Internatio­nales Management in Passau inne.

Auch TU Graz sucht Rektor

Morgen, Dienstag, geht es an der nächsten Hochschule gleich weiter. Sechs Bewerbunge­n seien aus dem In- und Ausland eingegange­n, darunter zwei von Frauen. Doch nur einen Kandidaten hat die Findungsko­mmission der Technische­n Uni Graz zum Hearing für das Amt des neuen Rektors eingeladen. Dabei handelt es sich um ein intern bereits bekanntes Mitglied der Universitä­t: Horst Bischof ist seit 2011 Vizerektor für Forschung. An der TU Graz ist aber noch etwas mehr Zeit: Die Amtszeit von Rektor Harald Kainz läuft noch bis Ende September 2023.

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