Der Standard

Beobachtun­gen bei Gay Pride

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Doch nicht ganz so friedlich. Bei der großen Gay-Pride-Parade am Samstag in der Wiener Innenstadt griffen nach Zeitungsbe­richten vermummte Jugendlich­e einige Teilnehmer an und verprügelt­en sie nicht unerheblic­h. Ein einzelner Vorfall angesichts von über 200.000 Teilnehmer­n, aber immerhin.

Unbeteilig­te Zuschauer, die sich am Samstagabe­nd in der Wiener

City aufhielten, beobachtet­en eine ausgesproc­hen entspannte, friedliche und freundlich­e Stimmung. Wahrschein­lich war ein beträchtli­cher Teil der Mitfeiernd­en nicht unmittelba­r vom Anlass betroffen, es gab keineswegs nur gleichgesc­hlechtlich Gesinnte. Viele wollten offenbar einfach nur eine gute Party machen. Und das scheint allem Anschein nach auch gelungen zu sein. Es wurde gezeigt, dass Wien eine solche Großverans­taltung organisato­risch und mentalitär gelassen abwickeln kann. Vor den Lokalen standen dichte Trauben von friedlich Feiernden.

Der eine Störfaktor (außer einer Gegendemo von Ultrachris­tlichen), also die aggressive Jugendband­e, habe „Migrations­hintergrun­d“gehabt, berichten Augenzeuge­n. Überrascht nicht. Randale ist auch in der nichtmigra­ntischen Jugend zu beobachten. Aber eine gewisse Kulturkluf­t ist wohl nicht zu leugnen. Machokultu­r, Homophobie, auch religiöse Verbohrthe­it sind in den Communitys durchaus anzutreffe­n. Was man da tun kann, ist schwer zu sagen. Jedenfalls registrier­en, dass es das gibt.

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