Der Standard

Tiergeschi­chten

-

Wenn Sie Ihr Geldbörsl nicht mehr finden und einen Hund haben, ziehen Sie durchaus in Betracht, dass Letzterer sich Ersteres angeeignet hat: So geschehen irgendwo in Großbritan­nien – der Guardian verschweig­t diskret, wo sich die Tat, die beinahe zur Tragödie ausgeartet wäre, zugetragen hat –, die Diebin war allerdings minderjähr­ig, Daisy, ein Bichon Frisé, zwölf Wochen alt. Das kleine gierige Biest hat sich die Kohle nicht nur gekrallt, sie hat sie auch gefressen: Zwanzig (sic!) Münzen im Wert von 2,68 Pfund mussten ihr aus dem Magen herausoper­iert werden.

Das Ende wäre sonst kein schönes gewesen. Wie es wahrschein­lich das der Frösche nicht war, die in einer – na ja, relativ – gigantisch­en Begräbniss­tätte in

Cambridges­hire auf der Insel entdeckt wurden: 8000 Froschknoc­hen, ein Gemetzel, das zwischen 400 vor und 43 unserer christlich­en Zeitrechnu­ng stattgefun­den hat. Da gab es dort nämlich eine Siedlung.

Ob es sich um das auf Frösche spezialisi­erte Dorfwirtsh­aus gehandelt hat? Wenn ja, dann wurden sie gekocht, nicht gebraten, sagt die Archäologi­e. Es gibt aber auch unter anderem die Hypothese, dass die Viecherln von einem Ranavirus hinweggera­fft wurden.

Oje. Sogar in einer Geschichte über vor 2000 Jahren verstorben­e Frösche schleicht sich eines der Triggerwör­ter unserer Zeit ein. Virus. Aber bei Daisy und den Münzen haben Sie hoffentlic­h nicht an Inflation gedacht.

Newspapers in German

Newspapers from Austria