Ein Pensionistenpaar in Villach mit Durchschnittspension
Wie schon bei der Familie aus Graz zeigt sich auch bei den Pensionisten in Villach: Die größten Zahlungen gibt es eindeutig dieses Jahr. Danach geht es deutlich hinunter mit den Entlastungen.
Konkret: Bei Monatspensionen von 1100 bis 1300 Euro brutto – das entspricht ungefähr dem Durchschnitt in Österreich – lukriert das Paar im heurigen Jahr circa 1500 Euro zusätzlich.
Woraus ergibt sich diese Summe? Der Großteil kommt aus dem Absetzbetrag bei der Steuer (rund 730 Euro für Mann und Frau gemeinsam). Der Rest ergibt sich aus den Boni: Der sogenannte Geldzurück-Bonus, der nichts anderes ist als eine Einmalzahlung für jeden Erwachsenen im Land, beträgt pro Person 250 Euro. Der Klimabonus beträgt darüber hinaus statt 166 Euro nunmehr 250 Euro ab Oktober.
Die Entlastung 2022 ist also signifikant – wie aber sieht es längerfristig aus? Hier profitiert das Pensionistenpaar einzig von der Abschaffung der kalten Progression: also des (bisherigen) Umstands, dass man inflationsbedingt mehr Lohnsteuer zahlte, obwohl man hinsichtlich der Kaufkraft gar nicht mehr verdiente als zuvor. Da Pensionszahlungen ebenfalls lohnsteuerpflichtig sind, schlägt diese kalte Progression auch bei den Pensionisten zu.
Grob gerechnet spart das Paar aufgrund von deren Abschaffung ab dem kommenden Jahr ungefähr 300 Euro pro Jahr und Person. Weitere Entlastungen gibt es für die Pensionisten aber nicht. Denn die Senkung der Lohnnebenkosten wirkt sich nur für Beschäftigte aus; und von der Indexierung von Sozialleistungen à la Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld profitieren vor allem Familien.
Einzig die Inflationsanpassung des Kranken- und Reha-Geldes könnte eventuell auch den Pensionisten zugutekommen – falls es zu einem Krankheitsfall kommt.