Der Standard

„Die Hilfe verpufft zu rasch“

Dominik Bernhofer, Arbeiterka­mmer

- (vk) Foto: Arbeiterka­mmer

Das Paket entlastet Menschen mit geringem Einkommen, die Hilfe verpufft jedoch zu rasch, sagt Dominik Bernhofer, Steuerexpe­rte der AK. Mit Klima- und Familienbo­nus wie Absetzbetr­ägen bestehe jene zu wesentlich­en Teilen aus Einmalzahl­ungen. „Doch die Preise und Kosten werden langfristi­g hoch bleiben, selbst wenn die Inflations­rate wieder sinkt.“Die Entlastung sei daher nicht nachhaltig.

Strukturel­le Maßnahmen wie die Indexierun­g der Familienbe­ihilfen hätten fürs Einkommen nur wenig Gewicht. Von der Abschaffun­g der kalten Progressio­n profitiert­en vor allem Besserverd­iener. Um die akute Gefahr, in die Armutsspir­ale abzurutsch­en, zu bannen, dafür habe die Regierung zu wenig getan, kritisiert Bernhofer: Dringend nötige Verbesseru­ngen bei Arbeitslos­engeld, Sozial- und Notstandsh­ilfe fehlten.

Was der Experte zudem vermisst, sind Instrument­e, um die starke Teuerung zu mildern. Weder wurde eine befristete Senkung der Mehrwertst­euer bei Lebensmitt­eln beschlosse­n noch eine Mietpreisb­remse eingezogen oder der Energiepre­is gedeckelt. Nicht angetastet habe die Regierung auch die Gewinne der Energiebra­nche, was das Budget und damit den Steuerzahl­er geschont hätte. „Man wollte sich offenbar mit gewissen Interessen­gruppen nicht anlegen.“

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