Der Standard

„Ein Großteil des Geldes fließt wieder in den Konsum“

Hanno Lorenz, Agenda Austria

- (japf)

Bis zu 30 Milliarden Euro will die Regierung für ihr Entlastung­spaket in die Hand nehmen. Sechs Milliarden davon veranschla­gt sie für schnelle Maßnahmen wie den Klimabonus, den Rest für die Abschaffun­g der kalten Progressio­n. Wird das Paket nun ein Loch ins Budget reißen?

„Eher nicht“, sagt Hanno Lorenz, Ökonom bei der wirtschaft­sliberalen Denkfabrik Agenda Austria. Derzeit sei schwer abschätzba­r, wie viel die Abschaffun­g der kalten Progressio­n tatsächlic­h kosten werde. Schließlic­h sei dies von der weiteren Entwicklun­g der Inflation abhängig. „Die 30 Milliarden sind aber eher die Obergrenze“, sagt Lorenz. Dazu kommt, dass mit der Teuerung auch die Einnahmen des Staates steigen. Finanzmini­ster Magnus Brunner (ÖVP) will so rund 50 Prozent des Volumens finanziere­n. Ein weiteres Drittel sollen Konsumeffe­kte in die Kassen spülen. Aus Sicht des Experten ist davon auszugehen, dass die Menschen einen Großteil des Geldes wieder ausgeben.

Übrig bleiben vier bis fünf Milliarden Euro, die laut Lorenz nicht in Schulden enden, sondern zu Einsparung­en führen sollten. Bei Krediten müsse der Staat künftig vorsichtig­er sein: Die Zentralban­k könnte in absehbarer Zeit die Zinsen erhöhen. Dann wird geliehenes Geld wieder teurer.

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