Finanzspritze für Landwirte
110 Millionen Euro zur Abfederung gestiegener Kosten
Wien – Zur Abfederung der gestiegenen Kosten bei Energie, Futter- und Düngemitteln bekommen die österreichischen Bauern vom Landwirtschaftsministerium zusätzliche Förderungen in Höhe von 110 Millionen Euro. Aus diesem „Versorgungssicherungspaket“werden laut Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) 80 Millionen für die Energiekosten-Entlastung verwendet und 30 Mio für die Unterstützung der tierhaltenden Betriebe. Insgesamt soll damit 110.000 Betrieben geholfen werden.
„Alle Bäuerinnen und Bauern, die einen Antrag gestellt haben auf EUAusgleichszahlungen, werden diese Entlastung automatisch bekommen“, sagte Totschnig am Freitag bei einem Pressegespräch. „Sie brauchen also keinen neuerlichen Antrag stellen, sie müssen nicht eine zusätzliche Arbeit investieren. Das Entlastungsgeld wird mit Ende des Jahres ausgezahlt.“Abgewickelt wird die Auszahlung über die Agrarmarkt Austria (AMA) auf Basis der beantragten beihilfefähigen Flächen und Großvieheinheiten (GVE). Dabei entspricht eine GVE einem erwachsenen Rind oder Pferd, Schweine, Schafe, Ziegen oder jüngere Tiere werden nach einem Schlüssel in GVE umgerechnet.
Fläche oder Tiere
Berechnet wird der Versorgungssicherungsbeitrag anhand der Fläche oder der Anzahl der Tiere eines Betriebes. Der tierbezogene Beitrag liegt bei 14 Euro je Großvieheinheit. Der flächenbezogene Beitrag variiert je nach Flächennutzung. Der durchschnittliche Versorgungssicherungsbeitrag je Betrieb beträgt laut Totschnig rund 1000 Euro.
Ein Ackerbaubetrieb mit 40 Hektar Ackerfläche und Zuschlag für fünf Hektar Hackfrüchte erhält beispielsweise rund 1280 Euro. Ein Milchviehbetrieb mit 35 Hektar mehrmähdiger Wiese und 30 Großvieheinheiten Milchkühe erhält 1770 Euro. Ein Schweinemastbetrieb mit 30 Hektar Acker, Zuschlag für 15 Hektar Hackfrüchte und 60 Großvieheinheiten Mastschweine erhält etwa 2000 Euro. Ein Mutterkuhbetrieb mit zehn Hektar mehrmähdiger Wiese, zehn Hektar einmähdiger Wiese und 24 Großvieheinheiten Mutterkühe erhält rund 885 Euro. (APA)