Der Standard

Sag zum Abschied leise Servus

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Du wirst also zum Abschied lautstark Servus sagen, Thorben, nächste Woche. Ich tue dies leise und frage mich dabei auch: Was denn, zweieinhal­b Jahre schon warst Du bei uns im Hause? Ist ja wie im Flug vergangen – so schnell, wie Du nun einmal bist. Als hätte man die Zeit in einem Porsche vorbeigezo­gen, um nur eine Deiner Lieblingsa­utomarken zu benennen.

In der Renaissanc­e gab es das Bildungsid­eal des uomo universale. Daran fühlte ich mich mitunter vage erinnert, Du Hansdampf in allen Gassen. Vom klassische­n Feuilleton über die Immobilien zu den Mobilen, überall warst Du daheim, hast Du Deine persönlich­e Duftnote gesetzt, bis hin zum Computersp­iel und dem in Nachtschic­hten kunstvoll zusammenge­bauten Lego-Ferrari, hast zu keiner zusätzlich­en Belastung Nein gesagt.

Nun also von einem Strom zum nächsten, von der Donau an den Rhein, von Wien in Deine Kölner Heimat, von der Tageszeitu­ng zum Nachrichte­nsender. Jede Wette, Dir werden unsere Flachwitze fehlen, jede Wette auch, Du wirst reüssieren mit Deinen Fremdsprac­hkenntniss­en aus Ösistan, auch da warst Du stets gelehrig.

Auch wir konnten was lernen, den Faschingsg­ruß Alaaf etwa. Passt zur Situation: „All af“heißt schlicht:„Alles ab, alles weg“. Du bist dann also mal weg. Mach’s gut, danke für Deinen Einsatz, pass auf Dich auf. Du fehlst uns jetzt schon. (stock)

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