Der Standard

Die Kandidaten

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Tu Felix Austria wähle! Irgendwie geht es heuer beim Präsidents­chaftswahl­kampf ein wenig zu wie bei der Bacheloret­te, AustriaEdi­tion. Wer erhält die rote Rose, jene Rose, die vergeben werden muss, bevor das letzte Blatt fällt, um Monströses zu verhindern? Verzeihung, ganz falscher Film. Hier geht es deutlich weniger um wahre Liebe, sondern es geht um die Qual der Entscheidu­ng und Respekt vor dem Amt und Ruhe vor dem Sturm. Wird es der distinguie­rte, etwas zu schweigsam­e ältere Herr mit dem sympathisc­hen älteren Hund und dem Drang, unerwartet hinter geheimnisv­ollen Tapetentür­en zu verschwind­en? Oder der junge sexy Sängerarzt mit der gebrauten Partei? Reicht Bier statt Tier auf dem Wahlplakat? Das Motto dieses

Kandidaten könnte durchaus lauten: Dichter als Goethe, aber dicht genug für Staatsmann­würden?

Wer hingegen ganz blau antritt, steht noch nicht fest, auch korrespond­iert die Farbe nicht zwingend mit dem Grad der möglichen Alkoholisi­erung, in der Vergangenh­eit waren Parteifarb­e und Promillege­halt aber durchaus auch kommunizie­rende Gefäße. Seidlweise. Frauen aller Couleur halten sich noch bedeckt, um sich keine Blöße zu geben. Und dann hätten wir noch Gerald Grosz, der zwar per Buchtitel zur Sauberkeit aufruft, aber nicht auf seinen eigenen Vorschlag hört und offenbar trotzdem kandidiert. Herr Hörl steht heuer leider nicht zur Wahl, das Volk muss also dieses Mal alles ganz allein richtig machen.

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