Minimale Einschränkung
Sie sind heiß. Sie lassen Brillengläser beschlagen. Sie nehmen Luft zum Atmen. Und Menschen, die sie in der Arbeit den ganzen Tag tragen müssen, sind abends viel erschöpfter. All das ist an Masken lästig, keine Frage. Aber: Übersterblichkeit, Long Covid und Lockdowns; geschlossene Lokale, Rekordarbeitslosigkeit und milliardenschwere Hilfspakete – all das ist dann doch ein bisschen „lästiger“, oder?
Schon klar, es ist nicht die eine Maßnahme, die all die anderen Probleme verhindern wird. Aber im Vergleich zu praktisch jeder anderen Pandemiemaßnahme sind Masken in Innenräumen eine so kleine Einschränkung, dass der Widerstand dagegen oft wirkt wie kindliche Trotzphase oder (post)pubertäre Anti-Haltung. Gerade weil es eine so einfache Maßnahme ist, die wirkt, sehen die Konzepte der Gecko-Fachleute für den Herbst auch wieder Maskentragen vor. Und deshalb erwägt die deutsche Regierung eine generelle Maskenpflicht von Oktober bis Ostern – parallel zur Winterreifenpflicht.
Man sollte Masken nicht staatlich verordnen? Die Menschen sollten besser eigenverantwortlich handeln? Absolut. Nur funktioniert das in Österreich traditionell schlecht. Und ein Mentalitätswechsel wird sich auf die Schnelle nicht herbeiführen lassen. Will man steigende Infektionszahlen einbremsen, bevor sich die Spitäler wieder füllen, wird man also früh genug wieder auf die verpflichtende Maske setzen müssen.