Der Standard

Sigrid Pilz wird als Patientena­nwältin abgelöst

Ex-Grünen-Politikeri­n muss unter Rot-Pink gehen

- Stefanie Rachbauer

Die Wiener Pflege-, Patientinn­enund Patientena­nwaltschaf­t bekommt eine neue Leitung. Sigrid Pilz, seit 2012 in dieser Funktion, hat sich zwar für eine dritte Amtszeit beworben – doch daraus wird nichts. „Bgm. Ludwig wird mich als Patientena­nwältin nicht neuerlich bestellen“, schrieb Pilz am Montag auf Twitter. Im Büro von Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigt man die Rochade. „Die Entscheidu­ng ist gefallen“, sagt ein Sprecher im Gespräch mit dem STANDARD. Wer den Posten für die nächsten fünf Jahre übernimmt, wurde Montag noch nicht verraten. Die ausgewählt­e Person werde demnächst präsentier­t, womöglich bereits am heutigen Dienstag, hieß es.

Bevor Pilz Patientena­nwältin wurde, saß sie für die Grünen im Wiener Gemeindera­t und fungierte dort zuletzt als Gesundheit­ssprecheri­n. Seit 2020 ist sie Mitglied des ORF-Stiftungsr­ats. Nach dem Rücktritt von Rudolf Anschober als Gesundheit­sminister war Pilz eine potenziell­e Nachfolger­in, sie lehnte aber ab. Als Patientena­nwältin hatte sich die 64-Jährige einen relativ hohen Bekannthei­tsgrad erarbeitet – etwa mit harscher Kritik an der Ärztekamme­r und der Forderung nach strengen Corona-Regeln.

Die Leitung der Patientena­nwaltschaf­t war im Frühling wie gesetzlich vorgesehen ausgeschri­eben worden. Pilz und dem Vernehmen nach rund 20 andere Interessen­tinnen und Interessen­ten haben sich beworben. Die Gewinnerin bzw. der Gewinner muss nun von der rotpink dominierte­n Landesregi­erung offiziell bestellt werden. Weil man deren vergangene reguläre Sitzung verstreich­en ließ, soll die Besetzung nun per Umlaufbesc­hluss abgesegnet werden. Denn Zeit drängt bereits: Die neue Funktionsp­eriode beginnt bereits am 1. Juli.

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Foto: Robert Newald Sigrid Pilz war zuletzt unter anderem mit der Forderung nach strengen Corona-Regeln aufgefalle­n.

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