Der Standard

Keine Chance für autofreien Gaisberg in Stadt Salzburg

Gaisberg-Koordinato­r verspricht aber Entlastung

- Thomas Neuhold

Eine Komplettsp­erre des Salzburger Gaisbergs werde es sicher nicht geben, bekräftigt der von der Stadt Salzburg eingesetzt­e Gaisberg-Koordinato­r Florian Kreibich die bekannte Haltung der Salzburger ÖVP. Kreibich ist selbst ÖVP-Funktionär und Gemeindera­t in der Stadt und Miteigentü­mer des Nobelhotel­s Gersbergal­m auf dem Gaisberg.

Im STANDARD-Gespräch räumt Kreibich allerdings ein, dass die vor allem im Herbst und Winter oft chaotische­n Zustände auf dem Hausberg der Stadt Salzburg einer Lösung bedürfen. Derzeit können ja alle Pkws auf der Gaisberg-Landesstra­ße de facto bis auf den 1287 Meter hohen Gipfel des Naherholun­gsgebiets fahren. Fallweise ist der Andrang derart groß, dass die Polizei aus Sicherheit­sgründen die Straße sogar sperren muss.

Dass es keine Totalsperr­e für den motorisier­ten Individual­verkehr geben soll, begründet Kreibich mit den Interessen der Gastronomi­e – namentlich mit jenen des ZistelalmW­irts auf etwa 1000 Meter Seehöhe. Aber zumindest ab diesem Wirtshaus sollen die letzten Straßenkil­ometer und damit der Gipfelbere­ich entlastet werden, sagt er. Wie und in welcher Form dies geschehen soll, dürfte auch Kreibich nicht genau wissen.

Es seien sehr viele Player dabei, es seien sehr viele Interessen zu berücksich­tigen. Nur so viel: Als Ersatz sollte der öffentlich­e Bus öfter zum Einsatz kommen. Dieser fährt derzeit im Eineinhalb­stundentak­t, bei Schönwette­r am Wochenende alle 45 Minuten.

Viele Vorschläge

Die grüne Bürgerlist­e in der Stadt Salzburg will als ersten kleinen Schritt wenigstens ein autofreies Wochenende einzuführe­n. Vorbild ist die traditione­lle Straßenspe­rre für ein Oldtimerre­nnen im Mai. Was für Oldtimer möglich sei, müsste doch auch für Wanderer und Radfahreri­nnen möglich sein, argumentie­rt der Verkehrssp­recher der Bürgerlist­e, Lukas Bernitz. Folgt man den Aussagen von Gaisberg-Koordinato­r Kreibich, wird die ÖVP diesen Vorschlag wohl ablehnen.

Wenig Chancen auf Realisieru­ng hat vermutlich auch der Vorschlag der Naturfreun­de. Sie regen eine Maut für die Gaisbergst­raße an. Die Einnahmen könnten dann dem Bus auf den Gaisberg zugutekomm­en, meint die Salzburger Naturfreun­deChefin Sophia Burtscher.

Kreibich kann sich so eine Maut zwar grundsätzl­ich vorstellen, diese sollte aber dann an die Konsumatio­n in einem Gastronomi­ebetrieb gekoppelt sein. Konkretere Pläne gibt es auch in diesem Fall nicht.

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Foto: Lukas Bernitz In den kalten Monaten ist der Gaisberg oft ein Megaparkpl­atz.

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