Der Standard

Cyberangri­ff auf Med-Uni

Innsbrucke­r Hochschule kämpft mit Erpressers­oftware

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Innsbruck – Derzeit ist es unmöglich, die Webseite der Medizinisc­hen Universitä­t Innsbruck zu erreichen. Grund dafür ist ein Cyberangri­ff auf die IT-Infrastruk­tur, teilte die Hochschule online in einem Statement mit. An der Wiederhers­tellung der Dienstleis­tungen werde bereits gemeinsam mit externen Expertinne­n und Experten und mit Hochdruck gearbeitet.

Ob Nutzerdate­n gestohlen wurden, weiß man bisher nicht. Bekannt ist nur, dass es sich um eine sogenannte Ransomware-Attacke handelt, wie die Universitä­t auf STANDARD-Anfrage bestätigt.

In der Regel hat eine entspreche­nde Schadsoftw­are das Ziel, nach erfolgreic­her Infiltrati­on ganze Computersy­steme zu verschlüss­eln. Nur gegen Zahlung eines Lösegelds werden Daten wieder zugänglich gemacht. Die Forderunge­n werden meist unter Androhung der Löschung oder Veröffentl­ichung sensibler Informatio­nen gestellt. So geschehen in Kärnten: Nachdem Ende Mai ein Ransomware-Angriff auf die Landesverw­altung bekannt geworden war, tauchten wiederholt vereinzelt­e Datensätze im Internet auf. Zuvor wurde klargestel­lt, dass man das Lösegeld nicht zahlen wolle.

Ob die Med-Uni Innsbruck mit vergleichb­aren Folgen zu rechnen hat, kann schwer vorhergesa­gt werden. Als Sicherheit­smaßnahme wurden sowohl Angestellt­en als auch Studierend­en neue Passwörter für die IT-Services der Hochschule ausgestell­t. Mit deren Ausgabe wurde am Dienstag begonnen. Gegen Vorlage des Studierend­enausweise­s können die Zugangsdat­en im Audimax abgeholt werden. Am Mittwoch soll das Prozedere fortgesetz­t werden.

Auch polizeilic­he Ermittlung­en wurden mittlerwei­le aufgenomme­n, stünden aber noch am Anfang, teilte die Landespoli­zeidirekti­on Tirol dem STANDARD mit. Ziel sei die Ausforschu­ng des Täters, „in erster Linie“würden dafür elektronis­che „Spuren gesichert“. (mick)

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