Kein Gipfelboykott der Westbalkanstaaten
■ EU-Gipfel Die Ukraine ist beim heute, Donnerstag, beginnenden EU-Gipfel wieder Thema: Dabei soll unter anderem über die Vergabe des EU-Kandidatenstatus an die Ukraine und Moldau entschieden werden. Einem Entwurf von Mittwoch zufolge sollen die beiden Länder ihn erhalten. Er ist die Voraussetzung dafür, dass nach Erfüllung bestimmter Kriterien auch Beitrittsverhandlungen begonnen werden können. Unmittelbar vor dem regulären EUGipfel findet – nun doch wie geplant – das Treffen mit den Westbalkanländern statt. Serbien, Albanien und Nordmazedonien erklärten am Mittwoch, auf den angedrohten Boykott zu verzichten. Hintergrund war die Blockade Bulgariens gegen den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien und Albanien.
■ Sanktionen Neben den Beitrittsgesuchen besprechen die EU-Staaten auch finanzielle und militärische Hilfe für die Ukraine sowie die durch den Krieg stark gefährdete Ernährungssicherheit. Auch weitere Sanktionen gegen Russland sollen thematisiert werden.
■ Angriffe auf Charkiw In der Ukraine selbst hat Russland die Metropole Charkiw wieder ins Visier genommen und Raketen auf die Stadt und die Umgebung abgefeuert. Dabei wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet. Kiew äußerte den Verdacht, dass Moskau ukrainische Kräfte dort binden will, um sie von den Kämpfen im Donbass um die Stadt Sjewjerodonezk im Osten abzulenken. Dort droht, nachdem die russischen Truppen die Ortschaft Metjolkine eingenommen haben, ukrainischen Angaben zufolge den Städten Lyssytschansk und Sjewjerodonezk eine Einkesselung.
■ Angriffe auf Ölraffinerie In der russischen Region Rostow an der Südwestgrenze zur Ukraine wurde nach Angaben örtlicher Behörden eine Ölraffinerie angegriffen. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete unter Berufung auf Behörden, eine ukrainische Drohne sei vor Ausbruch eines Brandes in den Wärmetauscherblock der Raffinerie in der Stadt Nowoschachtinsk gestürzt.
■ Russische Verluste Die russischen Streitkräfte haben nach britischen Angaben vor allem in der Region Donezk hohe Verluste erlitten. Sie hätten etwa 55 Prozent ihrer ursprünglichen Stärke eingebüßt, hieß es im Lagebericht des Verteidigungsministeriums. (maa)