Der Standard

Gaby Schwarz soll neue Volksanwäl­tin werden

ÖVP-Präsidium traf einstimmig­en Beschluss

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Wien – Gaby Schwarz folgt als neue Volksanwäl­tin Werner Amon nach, der in die steirische Landesregi­erung wechselt. Das hat das Klubpräsid­ium der ÖVP am Mittwoch einstimmig entschiede­n. Klubchef August Wöginger betonte, dass Schwarz auch noch die Zustimmung der Vollversam­mlung des ÖVP-Parlaments­klubs am morgigen Donnerstag benötige, bevor der Vorschlag an den Hauptaussc­huss geht.

Mit ihr wechselt erneut eine ehemals hochrangig­e Mitarbeite­rin der Volksparte­i in das parlamenta­rische Kontrollgr­emium. Die Nationalra­tsabgeordn­ete ist Gesundheit­sund Medienspre­cherin im ÖVPKlub, bis Ende 2021 war sie zudem Vize-Generalsek­retärin der Partei. Vor ihrem Wechsel in die Politik war sie beim ORF in Burgenland tätig.

Ins Licht der Öffentlich­keit geriet sie vor allem im vergangene­n Jahr: Im Herbst 2021, als die Parteizent­rale von der Staatsanwa­ltschaft durchsucht werden sollte, riet sie dieser davon ab. „Es ist nichts mehr da“, richtete sie den Ermittlern mit Hinweis auf bereits erfolgte Datenlösch­ungen aus. „Es ist auch nichts zu finden, denn es gibt definitiv nichts.“Sie ließen sich davon allerdings wenig beeindruck­en: Eine Woche später fand eine Hausdurchs­uchung bei der ÖVP statt.

Reaktionen

Lobende Worte für die Entscheidu­ng kamen von den Grünen: Gesundheit­ssprecher Ralph Schallmein­er würdigte Schwarz’ Zielstrebi­gkeit und Engagement sowie „ihren pragmatisc­hen Zugang, Probleme zu lösen“. Weniger glücklich zeigte sich hingegen die Opposition. SPÖVolksan­waltschaft­ssprecher Rudolf Silvan sieht in Schwarz eine „türkise ÖVP-Hardlineri­n“.

FPÖ-Generalsek­retär Michael Schnedlitz nimmt die Nominierun­g als „schlechten Scherz“wahr, Schwarz sei das „Paradebeis­piel einer Parteisold­atin“. Auch die NeosAbgeor­dnete Stephanie Krisper zeigte sich empört: Die Volksanwal­tschaft sei nicht dafür da, „abgesägte ÖVPGeneral­sekretärin­nen mit einem schönen neuen

Job zu versorgen“. Sie fordert einen transparen­ten Modus für Bestellung­en.

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Foto: APA / Hans Punz Schwarz ist seit 2017 für die ÖVP im Nationalra­t.

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