Der Standard

Serena Williams ist wieder da, aber die Zweifel bleiben

Tennisstar schlägt sich für Wimbledon ein

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Eastbourne – Wenn die Nummer 1204 der Weltrangli­ste in der englischen Provinz zu einem Doppelmatc­h antritt, interessie­rt das üblicherwe­ise maximal den örtlichen Greenkeepe­r. Wenn sich hinter dieser Nummer jedoch der Name Serena Williams verbirgt, frage nicht. Dann ist Eastbourne, das Seebad in der Grafschaft East Sussex, quasi der Nabel der Tenniswelt.

357 Tage fehlte der US-Superstar auf der Tour, ein Jahr, in dem der Glaube an die Rückkehr von Stunde zu Stunde schwand. Selbst Williams sagte nach dem Comeback an der Seite der Tunesierin Ons Jabeur: „Habe ich jemals daran gezweifelt? Auf jeden Fall, ganz sicher.“

Doch Williams, mittlerwei­le 40 Jahre alt, ist bereit für große Herausford­erungen. Eastbourne ist nur der Kaltstart auf dem Weg nach Wimbledon, wo Sentimenta­le von ihr ab der kommenden Woche Wunder erwartet. Schon wird in der Statistik gekramt: Seit Einführung der Setzliste 1927 hat keine Ungesetzte das älteste Tennisturn­ier gewonnen.

Bereits siebenmal streckte sie die Venus-Rosewater-Schale in den Himmel über London, zuletzt 2016. Im vergangene­n Jahr stoppte sie eine Oberschenk­elverletzu­ng, nach der Aufgabe in Runde eins verschwand sie aus dem Wanderzirk­us. Bei ihrer Rückkehr lief zwar noch nicht alles rund, und doch war Jabeur fasziniert von ihrer Doppelpart­nerin. Sie sei nervös gewesen, „mit solch einer Legende zu spielen“, gab die Nummer drei des Rankings zu. Doch Serena habe sie „auf dem Platz besser gemacht, selbst nach Fehlern hat sie mich ermutigt“. Das alles habe „viel Spaß“gemacht.

Tag für Tag

Ab Montag wird es allerdings ernst. Kann Williams auch im Einzel mit Jabeur oder Seriensieg­erin Iga Swiatek mithalten? „Es fühlt sich definitiv gut an“, sagte sie. Fest steht: Keine Konkurrent­in wird sich Williams als Gegnerin wünschen, alleine mit ihrem Aufschlag und der Erfahrung von 27 Profijahre­n ist sie auf dem heiligen Rasen eine Gefahr. Und darüber hinaus? Dazu hat sich die 23-malige Grand-Slam-Siegerin angeblich keine Gedanken gemacht. „Ich nehme buchstäbli­ch einen Tag nach dem anderen.“(sid)

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Foto: Imago Images / MB Media / Sebastian Frej Serena Williams sagte nach ihrem Comeback: „Ich liebe Tennis.“

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