Der Standard

Regierung entlastet ab Sommer

Ab August soll Geld an Einkommens­schwache fließen

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Wien – Das Geld aus dem Entlastung­spaket der türkis-grünen Bundesregi­erung soll möglichst bald bei der Bevölkerun­g landen. Laut ÖVPKlubobm­ann August Wöginger soll „konkret im August“das Geld aus der zusätzlich­en Familienbe­ihilfe in der Höhe von 180 Euro zur Auszahlung gebracht werden – gefolgt von Geld zur Unterstütz­ung einkommens­schwacher Haushalte. Wer Arbeitslos­engeld, Mindestsic­herung oder eine Mindestpen­sion bezieht, erhält ab September einmalig 300 Euro.

Ab Herbst sollen die Maßnahmen zur Unterstütz­ung der breiten Bevölkerun­g greifen. Dazu zählen die insgesamt 500 Euro pro erwachsene Person, bestehend aus jeweils 250 Euro Klimabonus und Teuerungsb­onus, Kinder erhalten den halben Betrag. Für eine vierköpfig­e Familie summiert sich die Unterstütz­ung folglich auf 1500 Euro. „Das Geld sollte ab Oktober bei allen auf dem Konto sein, die ein Konto hinterlegt haben“, erklärt die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer im Pressefoye­r nach dem Ministerra­t.

Ebenfalls im Herbst werden die Erhöhung des Familienbo­nus von 1500 auf 2000 Euro und der von 450 auf 550 Euro heraufgese­tzte Kindermehr­betrag für das gesamte Jahr wirksam. Diese können entweder über die Lohnverrec­hnung des Arbeitgebe­rs ausbezahlt oder bei der Arbeitnehm­erveranlag­ung für 2022 beantragt werden. Auf diese Weise kann auch der Teuerungsa­bsetzbetra­g (500 Euro) lukriert werden – für Pensionist­en erfolgt die Auszahlung bei der laufenden Verrechnun­g.

Nach den zwei Hilfspaket­en im Frühjahr im Gesamtvolu­men von vier Milliarden Euro kommen kurzfristi­g weitere fünf Milliarden für die Bevölkerun­g und eine Milliarde für die Wirtschaft, rechnet Wöginger vor. Dazu kämen langfristi­g weitere 22 Milliarden Euro durch die Abschaffun­g der kalten Progressio­n, zu der keine Details genannt wurden, sowie die Anpassung der Sozialleis­tungen an die Inflation.

Wie das finanziert werden soll? Etwa über Vermögenss­teuern? „Wir wollen Menschen entlasten, nicht belasten“, schmettert Wöginger eine Journalist­enfrage ab und verweist auf Mehreinnah­men des Staates. Maurer betonte, dass die Einführung einer Erbschafts­steuer seit Jahren eine grüne Forderung sei, räumte aber ein, dass dies nicht Inhalt des türkis-grünen Regierungs­programms sei: „Daher steht es auch nicht unmittelba­r bevor.“

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Foto: APA / Barbara Gindl Die Teuerung schmerzt ganz besonders Einkommens­schwache.

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