Der Standard

Irene S. Die Liebe zu Schweden war einfach immer zu groß

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Nach Österreich kam die Schwedin Irene S. im Jahr 1968. „Gezwungene­rmaßen“, wie sie erzählt. Ihre Mutter heiratete einen Österreich­er, und der Lebensmitt­elpunkt wurde schnell nach Wien verlegt. Einige Jahre später heiratete S. auch selbst einen Österreich­er. Dadurch hätte die heute 70-Jährige eigentlich hierzuland­e die Staatsbürg­erschaft bekommen können. Aber S. winkte ab.

„Dafür hätte ich meinen schwedisch­en Pass hergeben müssen – das wollte ich nicht“, sagt S. „Das ist mein letzter Draht nach Schweden, der ist mir ganz wichtig.“Dabei gehe es nicht nur um Symbolik, „ich habe einfach Schweden im Herzen, ich liebe dieses Land“. Würde ihre Familie nicht in Wien leben, wäre S. wohl schon längst wieder in ihre Heimat gezogen. So besucht sie alle paar Jahre ihre schwedisch­en Freunde. „Wien ist eine wunderbare Stadt, aber das Meer fehlt mir schon sehr“, sagt S.

Die Schwedin erfahre auch keine Nachteile ohne österreich­ische Staatsbürg­erschaft. Nur dass sie nicht wählen kann, darüber ärgert sich S. Ihre Kinder sind übrigens österreich­isch-schwedisch­e Doppelstaa­tsbürger. Das sei zwar aufwendig gewesen, „aber das habe ich geschafft“.

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