Der Standard

Mordsspaß in der Verlängeru­ng

- Karl Gedlicka

Das zweite Mal ist oft eine schwierige Angelegenh­eit. Egal ob es sich um eine Platte, eine Filmfortse­tzung oder eben die zweite Staffel einer Serie handelt. Dass sich die Macher der Krimikomöd­ienserie Only Murders in the Building dessen nur allzu bewusst sind, signalisie­ren sie in den neuen Folgen, die ab Dienstag auf Disney+ zu sehen sind, mit jeder Menge Anspielung­en. Immerhin begleiten Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez ihre Mörderjagd in einem noblen Wohnhaus an der Upper West Side New Yorks auch in der zweiten Runde mit einem eigenen True-Crime-Podcast.

NEUE STAFFEL „ONLY MURDERS IN THE BUILDING“AUF DISNEY+

Wobei das Trio ein noch viel größeres Problem hat als die Tücken der Fortsetzun­g: Der einstige TV-Star Charles, der arbeitslos­e Broadway-Regisseur Oliver und die junge Mabel geraten dieses Mal zunächst selbst unter Mordverdac­ht. Das Opfer, die von der großartige­n Jayne Houdyshell gespielte Bunny, die das Arconia Building mit eiserner Hand führt, steht dabei gleichzeit­ig für ein charmant raues, altes New York, ihre Nachfolger­in für eisige Effizienz.

Die sich ändernden Zeiten, der Generation­enkonflikt und die damit einhergehe­nden Verständig­ungsschwie­rigkeiten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Folgen. Stoff für witzige Einzeiler, bei denen die Millennial­s ebenso ins Visier geraten wie die Alten, gibt es genug. Mit Cara Delevingne, Amy Schumer und Shirley MacLaine sind auch bei den Gaststars diverse Altersklas­sen vertreten. Wie schon bei der ersten Staffel ist es aber vor allem die Chemie zwischen Gomez, Martin und Short, die erfreut und bekömmlich­e leichte Kost ergibt. Alles beim Alten also. Aber das ist dieser Tage alles andere als eine schlechte Sache.

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