UKRAINE-TICKER
■ Russische Truppen wollen Lyssytschansk einkesseln
Laut ukrainischem Generalstab wollen die russischen Truppen die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine einkesseln. Russische Truppen stehen demnach bereits am Südrand der Stadt. Vertreter der prorussischen Separatisten erklärten hingegen, es gebe bereits Kämpfe im Stadtgebiet.
■ Referendum in Cherson für Russland-Beitritt geplant
Das von russischen Truppen besetzte Gebiet um die Stadt Cherson plant laut der prorussischen Militärverwaltung ein Referendum für einen Beitritt zu Russland. „Ja, wir bereiten uns auf ein Referendum vor – und wir werden es abhalten“, sagte der Vizechef der Militär- und Zivilverwaltung von Cherson, Kirill Stremoussow, in einem Video auf Telegram. Cherson solle „ein vollwertiges Mitglied“Russlands werden. Früheren Angaben zufolge soll das Votum im Herbst stattfinden.
■ Angriff auf Einkaufszentrum womöglich ein Versehen
Der britische Geheimdienst erklärte, dass der russische Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk ein Versehen gewesen sein könnte. Es sei durchaus realistisch, dass die Attacke ein nahe gelegenes Infrastrukturziel habe treffen sollen, hieß es aus London. Moskaus Bombardements mit Langstreckenraketen seien auch schon in der Vergangenheit ungenau gewesen, was zu einer hohen Zahl an zivilen Opfern geführt habe.
■ Uno wirft Russland völkerrechtswidrige Kriegsführung vor
Die Vereinten Nationen werfen Russland eine völkerrechtswidrige Kriegsführung vor: Dicht besiedelte Gebiete werden mit schwerer Artillerie und Mehrfachraketenwerfern beschossen sowie durch Flugzeuge und Raketen aus der Luft angegriffen. Außerdem wurde auch Streumunition eingesetzt. Beunruhigend seien so bezeichnete „extralegale Tötungen“durch die russische Armee in mehr als 30 Orten. „In weitaus geringerem Umfang“scheinen dagegen die ukrainischen Streitkräfte das humanitäre Völkerrecht gebrochen zu haben, so die Uno.
■ Norwegen verhindert Frachtlieferung nach Spitzbergen
Russland wirft Norwegen vor, an einer Frachtladung zur Insel Spitzbergen gehindert zu werden. Dabei handle es sich um Lebensmittel für russische Bergleute, die in einem Dorf arbeiteten, schrieb der russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow beim Messengerdienst Telegram. Wegen spezieller internationaler Verträge gelten für die Insel gesonderte – und liberale – Zugangsregeln.