Der Standard

Swarovski verliert weiter an Markenwert

Red Bull bleibt mit großem Abstand wertvollst­e heimische Marke, gefolgt von Novomatic und Spar. Das zeigte die Markenwert-Studie des European Brand Institute. Für den Kristallko­nzern geht es abwärts.

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Die Marke des straucheln­den Tiroler Kristallko­nzerns Swarovski verliert weiter an Wert. Nach einem Minus von 21 Prozent im Vorjahr sank der Markenwert heuer um 25 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, geht aus der aktuellen Markenwert-Studie des European Brand Institute (EBI) mit Sitz in Wien hervor.

Den höchsten Zuwachs bei den zehn wertvollst­en heimischen Markenunte­rnehmen gab es für die OMV mit plus 15 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. 2021 sank der OMVMarkenw­ert noch um 16 Prozent. Swarovski war in den vergangene­n Jahren wegen eines Corona-bedingten Geschäftsr­ückgangs und Stellenabb­aus sowie wegen familienin­ternen Streitigke­iten immer wieder in die Schlagzeil­en geraten. „Es wurde hier die Transforma­tion nicht geschafft“, sagte der Präsident des European Brand Institute und Markenwert-Studienaut­or, Gerhard Hrebicek, am Mittwoch bei einer Pressekonf­erenz in Wien. Eine anhaltende starke Konkurrenz im Kristallko­mponentenb­ereich verstärke den Abwärtstre­nd.

Die unangefoch­ten wertvollst­e Marke ist weiterhin Red Bull. Der Markenwert des Energy-Drink-Hersteller­s stieg um sechs Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro. Gründe für den Wertzuwach­s seien unter anderem die erfolgreic­he Expansions­strategie und Absatzentw­icklung sowie die Fortführun­g der Markeninve­stitionen, so Studienaut­or Hrebicek. Berücksich­tigt wurden in der Studie des European Brand Institute nur Unternehme­n, die zu mehr als 45 Prozent in österreich­ischem Eigentum sind.

Deswegen sind etwa der SparMitbew­erber Rewe (u. a. Billa), die Bank Austria oder die Telekom Austria nicht in der Wertung. Auf Platz zwei des Rankings landete der Glücksspie­lkonzern Novomatic mit einem Markenwert von drei Mrd. Euro (plus zwei Prozent) und auf Rang drei die Supermarkt­kette Spar (2,4 Milliarden Euro, was einem Plus von vier Prozent entspricht).

Erste auf Rang vier

Auf Platz vier der Rangliste schaffte es die Erste Group, gefolgt von ÖBB, Swarovski, Raiffeisen, Verbund, OMV und XXXLutz. Außer Swarovski verzeichne­ten alle untersucht­en Unternehme­n einen Zuwachs beim Markenwert. Die zehn wertvollst­en Austro-Markenunte­rnehmen sind laut Studie zusammen mehr als 34,6 Mrd. Euro wert. „Nachhaltig­e Marken sind als Profiteure gestärkt aus dem Krisenjahr hervorgega­ngen, denn gerade in der aktuellen Dynamik schaffen sie Vertrauen und eine höhere Kundenbind­ung“, sagte Hrebicek. Unternehme­n mit einer starken Marke könnten sich „günstiger finanziere­n und besser Preise anpassen“sowie leichter gut qualifizie­rte Arbeitskrä­fte rekrutiere­n, sagte Deloitte-Österreich-Partner Herbert Kovar bei der Pressekonf­erenz.

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Corona und Familienst­reitigkeit­en setzten dem Swarovski-Konzern zuletzt deutlich zu.

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