KUNSTMARKT-SPLITTER
Erste Bußgelder Die aktuellsten Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche sehen in Großbritannien nicht nur verstärkte Sorgfaltspflichten, sondern auch die Registrierung all jener Unternehmen vor, die Einzeltransaktionen im Wert von umgerechnet 10.000 Euro und mehr abwickeln. Die zugehörige Frist lief im Juni aus. Einem Bericht von The Art Newspaper zufolge hat die britische Steuer- und Zollbehörde nun mit der Verhängung von Bußgeldern gegen Galerien und Kunsthändler begonnen, da der Handel ohne diese Registrierung als Verstoß gegen die neuen Bestimmungen gilt. Ein Weckruf für die Branche, denn einzelne Bußgelder können pro Quartal bis zu 5000 Pfund betragen.
■ Banksy-Diebe verurteilt Im Sommer 2018 hatte der britische Street-Art-Künstler Banksy am Notausgang der Pariser Konzerthalle Bataclan, durch den viele Zuschauer während des Terroranschlags 2015 entkommen waren, ein Graffiti hinterlassen: Es zeigt eine junge Frau mit gesenktem Kopf und Trauerschleier, ein Tribut an jene 90 Opfer, die umgekommen waren und zeitgleich ein Symbol der Erinnerung für die Pariser und Angehörigen von Terroropfern auf der ganzen Welt. Im Jänner 2019 wurde die Tür eines Nachts einfach aus den Angeln gefräst und mit einem Lkw abtransportiert. Ermittlungen verliefen vorerst ergebnislos, erst im Zuge einer länderübergreifenden Aktion wurde die italienische Polizei im Juni 2020 in einem Bauernhaus in der Region Abruzzen fündig. Acht Personen wurden verhaftet, und die Banksy-Tür wurde den französischen Behörden übergeben. Sieben Franzosen und ein Italiener im Alter von 31 bis 58 Jahren wurden, wie BBC jetzt berichtete, zu Haftstrafen zwischen einigen Monaten und vier Jahren verurteilt. Darunter auch die Transporteure und zwei Männer, die ein Versteck zur Verfügung stellten.
■ Millionen für Ukraine Am Dienstag gelangte bei Christie’s Jeff Koons magentafarbener Balloon Monkey“(2006–2013) aus der Sammlung des ukrainischen Oligarchen Wiktor Pintschuk und seiner Ehefrau Olena, die sie einst in der Gagosian Gallery (New York) für einen unbekannten Preis erworben hatten, zur Versteigerung. Für umgerechnet 10,13 Millionen Pfund (inkl. Aufgeld) fischte sich der dänische Sammler Jens Faurschou die auf sechs bis zehn Millionen Pfund taxierte Skulptur im Bereich der Erwartungen aus dem Angebot. Farschou ist Gründer mehrerer kunstbezogener Institutionen, dazu gehört neben seiner Stiftung auch ein Zentrum für großformatige zeitgenössische Installationskunst in Kopenhagen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf will das Ehepaar Pintschuk Soldaten und Zivilisten in der Ukraine unterstützen, die im Krieg schwer verwundet wurden und dringend Prothesen sowie medizinische Behandlungen benötigen.