Der Standard

Cobra-Affäre: Beamten versetzt

Betroffene schieben nun Dienst in Polizeiins­pektion

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Wien – Jene zwei früheren Personensc­hützer von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), die im März nach ihrem Dienst betrunken einen Unfall verursacht hatten, sind aus der Spezialein­heit Cobra ausgeschie­den. Beide seien in Polizeiins­pektionen versetzt worden, sagte ein Sprecher am Sonntag. Es handle sich dabei um dienstrech­tliche Konsequenz­en nach einem Disziplina­rverfahren.

Die Beamten seien Spezialist­en in der Terrorbekä­mpfung, man dürfe ihnen also die Verantwort­ung über ihr Handeln zusprechen, erklärte Nehammer in der Ö3-Sendung Frühstück bei mir. Kursierend­e Meldungen, wonach die beiden gekündigt worden sein sollen, wies er als falsch zurück: „Die Beamten sind aus der Cobra ausgeschie­den, aber weiterhin bei der Polizei tätig.“

Die Cobra-Affäre war im April aufgefloge­n. Die Staatsanwa­ltschaft Korneuburg leitete daraufhin Ermittlung­en wegen des Verdachts auf Amtsmissbr­auch gegen „zumindest eine namentlich bekannte Person“ein. In einem anonymen Schreiben waren Vorwürfe erhoben worden, Nehammer könnte in der Sache intervenie­rt haben, um die Abläufe zu vertuschen, was der Kanzler als unwahr zurückwies. Durch das Schreiben war auch bekannt geworden, dass die beiden Beamten vor dem Unfall mit Kanzlergat­tin Katharina Nehammer getrunken hatten – was diese auch zugab.

Die FPÖ kritisiert­e die jüngsten Aussagen des Kanzlers. „Für Nehammer sind einzig die beiden Cobra-Beamten schuld, während er die Rolle seiner Frau, die diese offenbar zum Alkoholgen­uss im Dienst angestifte­t hat, heruntersp­ielt“, teilte Nationalra­tsabgeordn­eter Christian Hafenecker mit.

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