Mehr Geld für Nachhaltigkeit
Gewessler fordert „mehr Tempo“von Finanzindustrie
Wien – Die Finanzindustrie wirbt für einen vereinfachten Zugang zur privaten Pensionsvorsorge und verspricht im Gegenzug mehr Geld zur Finanzierung nachhaltiger Projekte. In einer Veranstaltung in Wien präsentierte die Initiative 2050, der Zusammenschluss aller Anbieter privater und betrieblicher Pensionskassen, ihre Wünsche. Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) forderte von der Finanzindustrie ihrerseits „mehr Tempo“und vor allem die Finanzierung konkreter Projekte.
Im Namen der Initiative 2050 wies Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensions- und Vorsorgekassen, auf die 200 Milliarden Euro hin, die über die Mitgliedsbetriebe veranlagt seien. Mit dem Geld „können wir sehr viel tun im Sinne der Nachhaltigkeit“. „Wir sehen, dass durch einen Ausbau und die Verbesserung der Rahmenbedingungen immer mehr der Veranlagungsmittel in Nachhaltigkeit investiert werden können“, sagte Zakostelsky. Das könne Österreich helfen, seine Klimaziele zu erreichen oder allfällige Strafzahlungen zu verringern.
Ohne Finanzindustrie werde die Transformation der Wirtschaft nicht gehen, auch wenn sie diese nicht allein stemmen könne, so Gewessler bei der Veranstaltung, bei der der deutsche Umweltwissenschafter Ernst Ulrich von Weizsäcker ein Plädoyer für mehr Umweltschutz hielt. Gerade der Umbau der Wirtschaft, der Investitionen erfordere, sei eine große Chance für die Finanzbranche. Pensions- und Vorsorgekassen sollten aber nicht nur allgemein auf Umwelt- und andere Nachhaltigkeitsthemen achten, sondern „ganz klare Transitions- und Dekarbonisierungsziele für ihre Portfolios berücksichtigen“.
Gezieltes Investieren
„Es sollte daher selbstverständlich sein, dass Sie gezielt in Unternehmen investieren, die bereits engagierte Transitionspläne haben, Dekarbonisierungspläne haben und das auch in Investitionspläne umgelegt haben“, gab Gewessler der Branche mit. Das Wichtigste sei nicht der aktuelle CO₂-Ausstoß, sondern der glaubwürdige Pfad zur Reduktion. Wenn die Finanzbranche Unternehmen mit klaren Investitionsplänen zur Treibhausgasverringerung unterstütze, könne sie zur Transformation beitragen und sicherstellen, dass ihre Portfolios mit der Zeit weniger CO₂ ausstoßen. (APA)