Inklusion macht alle zu Gewinner:innen
Auszeichnung inklusiver Projekte aus ganz Österreich als Vorbilder für ein gelungenes Miteinander.
Am 22. Juni 2022 war die mumok Hofstallung Schauplatz einer ganz besonderen Veranstaltung: Im Rahmen eines großen Festes wurden zum fünften Mal inklusive Projekte aus ganz Österreich mit dem österreichischen Inklusionspreis ausgezeichnet.
Dieser wird von der Lebenshilfe Österreich in Kooperation mit den Österreichischen Lotterien verliehen, mehr als 80 spannende Projekte waren eingereicht worden. Jedes einzelne davon hat mit unglaublicher Qualität beeindruckt, sowohl in Hinblick auf die tollen Ideen an sich und deren Nachhaltigkeit als auch mit einem Innovationsgrad, der die Jury staunen ließ. Diese setzte sich aus Expert:innen aus Politik, Sozialem, Selbstvertretung und Wirtschaft zusammen. Die Einreichungen wurden nach den Kriterien Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit, Übertragbarkeit und Innovationsgrad ausgewählt, und zwar in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit für mehr Selbstbestimmung und/oder Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Der diesjährige Schwerpunkt lag beim Thema „Bildung und Kultur“. Die Preisträger:innen durften sich heuer neben der Überreichung der Statuette „Inklusionspreis 2022“auch über wunderschöne Kunstwerke des Randkunst-Ateliers der Lebenshilfen Soziale Dienste in Graz freuen. Durch den Abend führte das dynamische und inklusive ModerationsDuo Ani Gülgün-Mayr (ORF) und Klaus Brunner (Selbstvertreter der Lebenshilfe).
Die Preisträger:innen kommen aus ganz Österreich – hier die Siegerprojekte aus den Bundesländern:
Wien: Discovering Hands mit der „Ausbildung für blinde und sehbehinderte Frauen zu Tastexpertinnen“. Hier wird gezeigt, wie eine Behinderung zur Stärke werden kann, wenn die Rahmenbedingungen dafür gegeben sind.
Niederösterreich: Landesklinikum Wiener Neustadt mit dem Projekt „Auf Augenhöhe – Patient:innenbegleitung in Gebärdensprache“. Oftmals werden im Krankenhaus schwierige Themen besprochen, nun können auch gehörlose Menschen alles verstehen und mitentscheiden.
Oberösterreich: LESEWelt Pinsdorf mit dem Theaterstück „Bibbi und Bobbo – Freunde für immer!“. Bereits dreimal erfolgreich auf der Bühne aufgeführt, zeigt das Stück die Inklusion von gehörlosen Menschen im Ort in intensiver Zusammenarbeit mit der Volksschule.
Steiermark: Die Volksschule Schönau in Graz hat sich „Auf den Weg zur Sprachbarrierefreien Schule“gemacht. Durch den Einsatz von SprachausgabeGeräten wird allen Schüler:innen gleichermaßen die Teilhabe am Unterricht und Schulalltag ermöglicht.
Salzburg: Der Verein „knack:punkt Selbstbestimmt Leben Salzburg“hilft mit dem Projekt „Weil ich eine Frau bin“Frauen mit intellektuellen Behinderungen und Mehrfach behinderungen, selbst bestimmt zu werden.
Kärnten: Mit dem „Bistro-Flitzer“hat die aut ArK Soziale Dienstleistungs-GmbH das erste inklusive Kleinunternehmen Kärntens gegründet, einen Jausen-Service für die Mitarbeitenden im Amt der Kärntner Landesregierung. Durch den„ BistroFlitzer“w erden 18 Teil zeit arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen.
Tirol: Der Stadtmagistrat Innsbruck hat eine„ Barriere freie Live Übertragung der Gemeinderats sitzungen“implementiert. Damit kann man allen Interessierten einen barrierefreien Zugang zu politischen Diskussionen anbieten. Die Sitzungen werden mittels Gebärde-und Schrift dolmetscher begleitet.
Vorarlberg: Das Landes krankenhaus Feldkirch hat mit dem Projekt „Schaffung inklusiver Arbeitsplätze im Krankenhaus“im V er wal tungs bereich inklusive Jobs geschaffen. Die Mitarbeitenden haben eigene Ansprechpartner: innen und Mentor: innen, dieb ei etwaigen Herausforderungen Hilfestellung bieten und laufend begleiten.
Burgenland: Im Projekt „BE FIT FOR INCL US ION“übernehmen Menschen mit intellektuellen Behinderungen Verantwortung. Regelmäßig werden Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen besucht, im Mittelpunkt stehen die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten von Menschen mit und ohne Behinderungen.
Partner der ersten Stunde
Der Inklusionspreis zeichnet Menschen aus, die sich für dieses wichtige Thema einsetzen, und gibt damit anderen Impulse, auch aktiv zu werden. Hier wird beispielhaft aufgezeigt, wie soziale Landschaften in Österreich gestaltet werden können. Denn in einer inklusiven Gesellschaft wird niemand außen vor gelassen. Nur weil jemand nicht ins „Raster“passt, heißt das nicht, dass er oder sie nicht ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sein kann. Im Gegenteil: Verschiedenheit ist in einer inklusiven Welt ganz normal und sogar eine Bereicherung! Umso erfreulicher ist es, dass dieser Preis heuer bereits zum fünften Mal vergeben wurde und die Kooperation mit den Österreichischen Lotterien und der Lebenshilfe so viel positive Resonanz findet. Vielen Dank allen Einreichenden für ihre Ideen und herzliche Gratulation den Preisträger:innen! Sie wirken motivierend – auf Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen.
Inklusion ist auch in der Geschäftswelt ein Thema, das bewegt. Daher ist es den Österreichischen Lotterien ein großes Anliegen, gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen und bei Themen wie der Inklusion auch Vorreiter zu sein. Inklusion birgt nicht nur ein enormes Potenzial für Unternehmen, sie ist auch für die Zusammenarbeit zwischen und Weiterentwicklung von Mitarbeiter:innen wichtig. Es geht darum, dass Menschen einander mit Wertschätzung begegnen und verantwortungsvoll mit sich und ihrer Umwelt umgehen. Und das ist wichtig, um unsere Gesellschaft in dieser schnelllebigen und sehr herausfordernden Zeit menschlicher und solidarischer zu gestalten.