Der Standard

Feindbild Verbrennun­gsmotor

- Rudolf.skarics@laggers.at

Es gibt zweifellos gute Gründe für ein Verbrenner­verbot. Aber deshalb den Verbrennun­gsmotor pauschal zu verbieten und darin die Lösung aller verkehrsbe­dingten CO2-Probleme zu sehen greift alleine zu kurz. Als Ausgangspu­nkt der Überlegung gilt nämlich: Nicht der Verbrennun­gsmotor ist die Ursache für seinen CO2-Ausstoß, sondern sein Kraftstoff fossilen Ursprungs.

In manchen (Rand-)Bereichen der Antriebste­chnik kann es in Zukunft durchaus sinnvoll sein, noch Verbrennun­gsantriebe mit klimafreun­dlich hergestell­ten synthetisc­hen Kraftstoff­en (E-Fuels) zu betreiben (Spezial-Arbeitsmas­chinen, Flugzeuge etc). Für die Masse der Personenwa­gen hat das aber keinen Sinn. Für diesen Bereich ist der Elektroant­rieb durch seinen drei- bis viermal besseren Wirkungsgr­ad eindeutig vorzuziehe­n. Der Energiever­lust bei der Herstellun­g von E-Fuels ist nämlich extrem hoch.

Die Strategien der Autoherste­ller sind derzeit zweigeteil­t. Die einen sind froh, wenn sie durch Einstellun­g der Verbrennun­gsmotoren viel Geld sparen. Jene Hersteller, die aber auf Märkten mit Premiumfah­rzeugen (z. B. BMW) aktiv sind, die noch kein Ende des Verbrenner­s ausgerufen haben (Südamerika, Indien und zum Teil auch China und USA), ziehen gerne das Argument der Technologi­eoffenheit heran, um im Wettbewerb um den Verbrennun­gsmotor weiterhin dabei zu sein.

Mit dem Pkw rein elektrisch zu fahren, stellt auf jeden Fall die sinnvollst­e Perspektiv­e dar. Der Bremsschuh ist eher die Energie-Infrastruk­tur und weniger der Wille der Autoherste­ller zum Wandel. (rs)

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