LITERARICUM LECH
14.–16. Juli 2022
Initiiert von den Schriftstellern Michael Köhlmeier, Mitbegründer des Philosophicum Lech, und Raoul Schrott, kuratiert von der deutsch-schweizerischen Kulturjournalistin Nicola Steiner, findet das Literaricum Lech in diesem Jahr von 14. bis 16. Juli und bereits zum zweiten Mal statt. Wieder steht ein Klassiker der Weltliteratur im Zentrum, von dem aus verschiedene Genres und Romane ausgelotet werden. In diesem Jahr ist es die Erzählung „Bartleby, der Schreiber“von Herman Melville, dessen Protagonist den einprägsamen Satz „Ich möchte lieber nicht“zu seiner Maxime macht.
Worin besteht die Faszination dieses Klassikers? Wo liegen die Herausforderungen beim Übersetzen? Und was haben die Romane von David Foster Wallace, Frank Witzel und Herman Melville gemeinsam? Das sind nur einige Fragen, denen sich u. a. Elke Heidenreich in ihrem Eröffnungsvortrag widmen wird.
Ein weiteres Highlight ist eine Veranstaltung mit Raoul Schrott über altägyptische Liebesgedichte. Schrott trägt früheste moderne Liebeslyrik vor und erzählt von den Hintergründen dieser außergewöhnlichen Literatur. Apropos Lyrik: In Zukunft wird in Lech jedes Jahr eine Lyrikerin oder ein Lyriker mit dem „Poeta Laureatus“ausgezeichnet, das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Im Gegenzug begleitet die oder der Ausgezeichnete ein Jahr lang das Zeitgeschehen mit einem Gedicht, das in regelmäßigen Abständen, u. a. im Standard-ALBUM publiziert wird.
DAS PROGRAMM:
Donnerstag, 14. Juli, 18 Uhr
Eröffnung mit Elke Heidenreich (Eröffnungsrede), Michael Köhlmeier und Nicola Steiner
Freitag, 15. Juli, 10 Uhr
Lesung aus „Bartleby, der Schreiber“: Der Schauspieler Thomas Sarbacher liest „Bartleby, der Schreiber“in voller Länge.
Freitag, 15. Juli, 15 Uhr
„Bartlebys Allgegenwart“: Der deutsche Schriftsteller und Joseph-Breitbach-Preisträger Karl-Heinz Ott im Gespräch mit Nicola Steiner über die Rezeption des Klassikers
Freitag, 15. Juli, 17.30 Uhr
Christoph Bartmann: „Leben im Büro“– Der frühere Direktor des Goethe-Instituts in Warschau spricht über die moderne Arbeitswelt und ihre Zumutungen.
Samstag, 16. Juli, 10 Uhr
„Die Blüte des nackten Körpers“. Altägyptische Liebesgedichte – Lesung und Gespräch mit Raoul Schrott
15 Uhr: Werkstatt-Gespräch zwischen dem Übersetzer Ulrich Blumenbach und Nicola Steiner über die Kunst des Übersetzens sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen „Der bleiche König“von David Foster Wallace und „Bartleby, der Schreiber“
17.30 Uhr: „Die Kraft des Absurden“: Frank Witzel im Gespräch mit Katharina Teutsch über das Absurde, den Verzicht, das Zögern in seinem Werk und darüber, welche Rolle Melvilles „Bartleby, der Schreiber“dabei spielt