Der Standard

Die ungewollte Euro-Skulptur

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In einer Zeit, in der alles rasant teurer wird, finden sich für gebrauchte Gegenständ­e üblicherwe­ise leicht Abnehmer. Was aber, wenn der Gegenstand 50 Tonnen schwer und 14 Meter hoch ist? Konkret geht es um die berühmte EuroSkulpt­ur in Frankfurt (links im Bild) von Künstler Ottmar Hörl – sie soll im Herbst versteiger­t werden.

Was wenige wissen: Das beliebte Fotomotiv gehört nicht der Europäisch­en Zentralban­k (EZB), sondern dem Non-Profit-Verein Frankfurte­r Kultur Komitee (FraKK). Die Organisati­on kann sich die Erhaltungs­kosten allerdings nicht mehr leisten, vor allem zunehmende­r Vandalismu­s habe in den vergangene­n beiden Jahren die finanziell­en Mittel aufgebrauc­ht, sagt FraKKObman­n Manfred Pohl. „120.000 Euro kostet die Instandhal­tung jährlich“, sagt Pohl zur Frankfurte­r Rundschau. Für Mitte Oktober ist der Versteiger­ungstermin angesetzt.

Wenig Interesse

Sonderlich begehrt scheint das zum Jahreswech­sel von 2001 auf 2002 aufgestell­te Symbol aber nicht zu sein. Anfangs zeigten weder Stadt, Land noch die EZB Interesse – mittlerwei­le gebe es Gespräche über die Erhaltung, konkrete Zusagen sehen jedoch anders aus.

Im Jahr 2015 hatte es Anfragen gegeben, das überdimens­ionale Eurosymbol nach Paris zu verfrachte­n und dort prominent auszustell­en. Pohl lehnte damals ab, sanierte es und beließ es am jetzigen Standort auf dem Willy-Brandt-Platz. Als die Skulptur aufgestell­t wurde, hatte die EZB noch ihren Sitz im benachbart­en Eurotower, mittlerwei­le ist die Zentralban­k auch weggezogen und befindet sich im Ortsteil Ostend.

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