Der Standard

Renaturier­ung der Donauauen

Das EU-geförderte Life-Projekt bei Rossatz

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Auf Gemälden von Wachaumale­rn um die Mitte des 19. Jahrhunder­ts ist sie noch in ihrer ursprüngli­chen Wildheit zu bewundern. Die Donau war, wie heute nur mehr sehr wenige Flüsse in Europa, von vielen Nebenarm-Verästelun­gen, Flachufern und Inseln durchzogen und durch die wechselnde­n Pegelständ­e einem beständige­n Wandel unterworfe­n. Für die Artenvielf­alt, für Fische, Vögel und Pflanzen, war das ein Paradies.

Mit der Industrial­isierung wurde die Donau jedoch wie ein Kanal begradigt, Schiff, Mensch und Profit wurde der Vorrang eingeräumt. In der Wachau hatten sich zwar auf einem Teilabschn­itt bei Rossatz einige der Altarme erhalten. Sie verloren jedoch zusehends ihre Anbindung an den Hauptstrom und damit die nötige Sauerstoff­zufuhr. Als Rückzugsge­biete zum Laichen und Brüten sind die Nebenarme für Fisch- und Vogelarten essenziell. Der Wellenschl­ag durch intensive Schifffahr­t beförderte das Artensterb­en.

2015 wurde daher das Renaturier­ungsprojek­t Auenwildni­s Wachau gestartet. 3,9 Millionen Euro, davon 50 Prozent aus dem EU-Life-Programm, wurden in die Hand genommen, riesige Erdmassen bewegt, um einen Donauarm komplett neu zu schaffen und bestehende miteinande­r zu verbinden. 6000 Schwarzpap­peln wurden gepflanzt, Tümpel für Amphibiena­rten angelegt, kilometerl­ange Flachufer geschaffen, die Jungfische ebenso brauchen, wie sich auch badende Menschen daran erfreuen.

2022 endeten nach vielen bürokratis­chen Verzögerun­gen die Arbeiten. Der Lohn: Schon im ersten Jahr habe man sehen können, „dass sich die Fischbestä­nde erholen“, sagt der involviert­e Ökologieex­perte Hannes Seehofer.

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Alles für die Fisch’ – und ein bisserl auch für den Menschen: die Wiederhers­tellung der Donau-Altarme.

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